Rund 18 Prozent weniger CO2 und andere Treibhausgase hat die Energiewirtschaft im vergangenen Jahr emittiert. Betrugen die Treibhausgas-Emissionen im Jahr 2022 noch 256 Millionen Tonnen, waren es 2023 nach ersten Berechnungen des BDEW nur noch 209 Millionen Tonnen. Gegenüber dem Referenzjahr 1990 hat die Energiewirtschaft 2023 56 Prozent weniger Treibhausgase emittiert.
Damit übertrifft die Branche ihren indikativen linearen Minderungspfad zwischen den für 2022 und 2030 gesteckten Sektorzielen deutlich. Dies ist insbesondere auf den deutlichen Rückgang der Kohleverstromung zurückzuführen. Zu den weiteren Faktoren gehört neben dem überwiegend konjunkturbedingten Rückgang des inländischen Stromverbrauchs auch der Ausbau der Erneuerbaren Energien und ein erhöhter Stromimport.
Erstmals lag im Jahr 2023 der Anteil regenerativen Stroms am Gesamtverbrauch bei über 50 Prozent - ein weiter Meilenstein auf dem Weg hin zur Klimaneutralität der Energiewirtschaft. „Bis dahin sind allerdings noch einige Herausforderungen zu überwinden“, betont Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. „Dazu gehören unter anderem der rechtzeitige Zubau wasserstofffähiger Gaskraftwerke, ein adäquater Netzausbau, eine signifikante Beschleunigung der Planungs- und Genehmigungsverfahren und deutlich verbesserte Investitionsbedingungen. Die Energiewirtschaft möchte in die Energiewende investieren. Dazu braucht es zeitnah die seit langem von der Bundesregierung angekündigte Kraftwerksstrategie. Zudem werden Energieunternehmen trotz Verbesserungen in der Gesetzgebung immer noch zu häufig durch langwierige Genehmigungsverfahren, überbordende Bürokratie und fehlende Flächen ausgebremst. Bei der Politik besteht hier also ebenfalls Handlungsbedarf“.
Die Energiewirtschaft könne diese Transformation außerdem nicht alleine stemmen, so Andreae. „Die anderen Sektoren müssen ebenso ihren Beitrag dazu leisten, insbesondere jene, die ihre Ziele bisher nicht erreicht haben.“