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Die Wassermassen sind fort − ihre Zerstörung ist umso sichtbarer

Die Hochwasserkatastrophe hat auch die Wasserwirtschaft in den betroffenen Gebieten schwer getroffen.

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© Abdulhamid Hosbas / picture alliance

Die Hochwasserkatastrophe hat auch die Wasserwirtschaft in den betroffenen Gebieten schwer getroffen. In den ersten Stunden und Tagen nach der Flut gab es in einigen Orten und Städten kein Trinkwasser mehr, da die Versorgungs-Leitungen und -Anlagen nicht mehr existierten oder schwer beschädigt waren. Auch die Abwasserentsorgung wurde massiv getroffen – über 40 Kläranlagen wurden zerstört oder stark beschädigt.

Trinkwasserversorgung – Leitungen einfach weggespült

In diesen stark betroffenen Orten wurde die Not- und Ersatzwasserversorgung durch das technische Hilfswerk und/oder die zuständigen Versorgungsunternehmen kurzfristig sichergestellt. Ob Wasserwagen, mobile Leitungen, Containerversorgungen, mobile Desinfektionen – vielfältig war der Einsatz der Hilfsmittel, um die Wassernöte zu lindern, und unterstützt durch hunderte Notstromaggregate aus dem ganzen Bundesgebiet.  Neben weggespülten Leitungen gab es dazu in manchen Gegenden die Herausforderung, dass in das Trinkwasser durch starken Regen und Überflutungen Belastungen aus der Umwelt eingetragen wurden. Die Abkochgebote zum Schutz vor mikrobiologischen Belastungen, die zeitweise in einigen Orten von den zuständigen Gesundheitsämtern angeordnet wurden, haben zum Schutz der Bevölkerung in den Hochwassergebieten beigetragen.

Staudamm am Möhnesee
Der Möhne-Staudamm im Bezirk Soest in Nordrhein-Westfalen konnte die Wassermassen bewältigen. © ON-Photography Germany/ Shutterstock

Die Abwasserentsorgung

Auch die Abwasserentsorgung war an manchen Orten massiv beeinträchtigt. Die biologische Reinigung wurde kurzfristig bei den meisten Kläranlagen wiederhergestellt, ebenso mobile Abwasserreinigungsverfahren. Nachdem in den ersten Wochen die Trinkwasserversorgung und auch die Abwasserentsorgung größtenteils wieder hergestellt werden konnten, sind es an vielen Stellen nur „provisorische“ Lösungen bzw. die Anlagen laufen im manuellen Betrieb und werden jetzt wieder in den automatischen Betrieb übernommen. Aber es gibt neben technischen Herausforderungen auch räumliche – so beispielsweise am Erftufer in Iversheim (NRW). Das Hochwasser hat das Gewässer in einen anderen Verlauf gezwungen. Hier muss die Erft erstmal wieder in ihr altes Bachbett zurückverlegt werden. Bei vielen Räumungsarbeiten an den Gewässern haben aber in den letzten Wochen auch schon Katastrophenhelfer, wie das THW, die Bundeswehr und das Bundesamt für Wasserwirtschaft und Schifffahrt, viel Vorarbeit geleistet.

Wiederaufbau benötigt Zusammenspiel aller Akteure vor Ort und Flexibilität

„Nur durch eine konstruktive Zusammenarbeit aller Akteure von Kommune, Gesundheitsamt bis zum Ver- und Entsorgungsunternehmen kann der Wiederaufbau zügig geschafft werden. Gefragt ist vielerorts besonders die Flexibilität im Genehmigungsprozedere.“
Michaela Schmitz, Ansprechpartnerin für Belange der Wasserwirtschaft beim BDEW

Handlungsempfehlungen Hochwasserschutz  

Im Klimawandel ist weiter mit einer Häufung von Extremwetterereignissen zu rechnen, die in urbanen und ländlichen Räumen hohe Gefährdungen auslösen können. Neue Ansätze in der Gewässerbewirtschaftung, Städtebau- und Infrastrukturpolitik sind erforderlich, um Extremwetterereignisse wie Hochwasser oder Hitzeperioden für die Bevölkerung abzumildern. Dabei können Talsperren eine Doppelfunktion, die bei Hochwässern den Abfluss verlangsamen und in Dürrezeiten Versorgungen und Gewässerschutz sichern können. Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) und der Umweltdachverband Deutscher Naturschutzring (DNR) haben dazu einen Maßnahmenkatalog entwickelt.

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