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BDEW-Diskussionspapier für ein Marktdesign für Wasserstoff

Der BDEW veröffentlicht Bausteine für den Wasserstoffhochlauf und zeigt Stellschrauben für die erfolgreiche Entwicklung eines Wasserstoffmarktes in vier Phasen auf.

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© Swen Gottschall / BDEW

Der Hochlauf einer Wasserstoffwirtschaft und die Nutzung von erneuerbaren und dekarbonisierten Gasen als Transformations- und Wachstumstreiber nimmt weltweit Fahrt auf. Auch in Deutschland müssen die Weichen für einen entschlossenen Wasserstoffhochlauf gelegt werden. Der BDEW hat hierzu nun ein Diskussionspapier für ein Marktdesign für Wasserstoff vorgelegt. Es zeigt wesentliche Bausteine für die Entwicklung eines Marktes auf und umreißt vier Phasen des Wasserstoffhochlaufs.

Entscheidende Jahre für Beschleunigung des Wasserstoffhochlaufs
Die kommenden Jahre werden in Deutschland und Europa entscheidend für die Frage sein, ob der Wasserstoffhochlauf im großen Stil gelingen und ob ein Umfeld für Innovationen und Investitionen geschaffen wird. Der BDEW plädiert deshalb für eine europäische Marktdesigndebatte – ähnlich wie bei Strom und Erdgas.

Zielbild für die Wasserstoffwirtschaft sollte aus Perspektive des BDEW auf lange Sicht ein funktionierender Wettbewerbsmarkt sein. Investitionsentscheidungen werden so langfristig aufgrund von transparenten Preissignalen und der Absicherung gegenüber marktlichen Risiken für die Nachfrage- und Angebotsseite ermöglicht. Die Nachfrage nach Wasserstoff erfolgt dann auf Basis wirtschaftlicher Entscheidungen und wird das Angebot weitertreiben.

Mut und Pragmatismus für einen erfolgreichen Markthochlauf
Aktuell befindet sich der Markthochlauf noch am Anfang. Langfristige Marktaussichten sind zu ungewiss, finanzielle Risiken zu groß und privatwirtschaftliche Investitionen erfolgen noch nicht in ausreichendem Umfang.

Für einen erfolgreichen Wasserstoffhochlauf sollten regulatorische Hürden geringgehalten, Angebot und Nachfrage durch konsistente Förderinstrumente angereizt und ein verlässlicher Regulierungsrahmen, zum Beispiel für die zukünftige Wasserstoffinfrastruktur gesetzt werden. Dazu gehört auch ein EU-weites, transparentes und international anschlussfähiges Herkunftsnachweis- und Zertifizierungssystem.

Entwicklungsphasen des Wasserstoffmarktes
Der BDEW sieht vier Phasen für die Entwicklung des Wasserstoffmarktes: 
Während der (1) Initialphase müssen wichtige Grundvoraussetzungen bis 2023/2024 geschaffen werden, um den Markthochlauf zeitnah zu initiieren. Staatliche Unterstützung, regulatorische Flexibilität und ein glaubwürdiges Zielbild sind hier essenziell, um Anreize zu setzen, die Finanzierung zu ermöglichen, Risiken zu minimieren und Transparenz zu schaffen.

Die (2) Aufbauphase dauert bis Anfang der 2030er Jahre, wenn das H2-Kernnetz und weitere Leitungen auf Fernleitungs- und Verteilnetzebene in Deutschland aufgebaut sind bzw. die Übergangsregelungen aus dem europäischen Wasserstoff- und Gasmarkt-Dekarbonisierungspaket enden. Erste internationale Lieferbeziehungen werden etabliert, Projekte ausgedehnt, die Was-serstoffnutzung in der Industrie angereizt und bedarfsgerecht Gasverteilnetze auf Wasserstoff umgestellt.

In der (3) Ausprägungsphase (ab ca. 2032/35) vollzieht sich die Entwicklung immer mehr zu einer durch überwiegend marktliche Mechanismen gesteuerten Wasserstoffwirtschaft. Die Wasserstoff-Erzeugung wird durch die Nachfrageseite angereizt und durch Skalierung und Preissenkungen bei Erneuerbarem Strom immer kostengünstiger. Der internationale Handel mit Wasserstoff wächst und der industrielle Mittelstand wird großflächig mit Wasserstoff versorgt. Das Wasserstoff-Kernnetz wird zum H2-Backbone weiterentwickelt und die europäische Einbindung des Netzes verstärkt.

Rund um das Jahr 2040 soll dann die (4) Zielphase eines funktionierenden Wasserstoffmarkts erreicht sein. Wasserstoff und seine Derivate werden in Deutschland, der EU und global in ausreichenden Mengen erzeugt und gehandelt, ein Markt ist etabliert und ein virtueller Handelsplatz existiert. Zudem ist eine voll funktionsfähige Infrastruktur vorhanden und ein europaweites Wasserstoffnetz übernimmt die notwendigen Transport- und Verteilungsaufgaben.

Maßnahmen und nächste Schritte 
Der BDEW wird weiter den Dialog der Marktakteure führen und die Branchenselbstverwaltung beim Wasserstoff gestalten. Er steht als Dialogpartner für Politik und Gesellschaft zur Verfügung und bringt für die Ausgestaltung seine Expertise und die seiner Mitgliedsunternehmen ein.

Hier finden Sie den Transformationspfad für die neuen Gase.

Hier finden Sie die BDEW-Pressemitteilung Wir brauchen ein Marktdesign für Wasserstoff

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