Drucken

BMUB/UBA-Studie informiert über Umweltbewusstsein in Deutschland

Eine neue repräsentative Studie zum Umweltbewusstsein, die gemeinsam vom Bundesumweltministerium und dem Umweltbundesamt durchgeführt wurde, liefert Erkenntnisse zur gesellschaftlichen Verankerung des Umwelt-, Klima- und Ressourcenschutzes in Deutschland. Die Studie wurde 2014 bereits zum zehnten Mal durchgeführt. 63 Prozent der Befragten gaben dabei an, dass sie den Umwelt- und Klimaschutz für eine grundlegende Bedingung zur Bewältigung von Zukunftsaufgaben halten. 2012 waren es nur 40 Prozent.

Seit 1996 führen das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) und das Umweltbundesamt (UBA) gemeinsam im Zweijahresrhythmus eine Studie zum Umweltbewusstsein und Umweltverhalten in Deutschland durch. Die Ergebnisse der repräsentativen Bevökerungsbefragung 2014 wurden im März 2015 veröffentlicht. Wie schon die Vorgängeruntersuchungen dient die Umfrage als Datengrundlage für die Gestaltung von Umweltpolitik und Umweltkommunikation. Sie kann zudem die unternehmenseigene Marktforschung ergänzen und Impulse für Maßnahmen und Produktentwicklung bieten.

Die Ergebnisse der Umweltbewusstseinsstudien im Zeitverlauf zeigen, dass der Umweltschutz immer weniger als isoliert zu betrachtendes und kurzfristig zu lösendes Problem wahrgenommen wird, so die Autoren. Vielmehr sehen viele der Befragten Umwelt- und Naturschutz immer mehr als unabdingbare, in einem globalen Kontext stehende Aufgabe für die langfristige Zukunftsgestaltung auch im Hinblick auf ein gutes und nachhaltiges Leben und für nachfolgende Generationen. Ein hinreichender Umwelt- und Klimaschutz stellt zum Beispiel mittlerweile für 63 Prozent der Befragten eine grundlegende Bedingung dar, um Zukunftsaufgaben (wie z.B. Globalisierung) zu meistern. In der Befragung 2010 bejahten dies nur 34 Prozent, 2012 bereits 40 Prozent. Dagegen sind 2014 nur noch 21 Prozent der Meinung, der Umwelt- und Klimaschutz muss, um Zukunftsaufgaben zu meistern, auch mal eingeschränkt werden und man muss Kompromisse machen (2010 und 2012: 30 Prozent).

Neben den Erwartungen an die Umwelt- und Klimapolitik erläutert die Studie u.a. Einstellungen zu Umweltqualität und Gerechtigkeit. Ein Kapitel befasst sich mit dem Konsumverhalten, thematisiert werden u.a. Ökostrom, umweltfreundliches Heizen, Präferenz von energieeffizienten Produkten sowie die Bekanntheit von Energielabel und Blauem Engel und deren Einfluss auf die Kaufentscheidung. Weitere Themen sind das Interesse an internetgestützten Bürgerbeteiligungs-Möglichkeiten wie z.B. Onlinekampagnen oder Internetforen.

Methodik

Erstmals seit dem Jahr 1996 fand die Studie als repräsentative Onlinebefragung statt. Um die Anschlussfähigkeit an die früheren Studien überprüfen zu können, wurden zentrale Fragen ein zweites Mal über persönliche Interviews erhoben. Eine weitere wichtige Neuerung der Befragung betrifft die Erweiterung des Teilnehmerkreises der Befragung: 2014 wurde erstmals die Altersgruppe zwischen 14 und 17 Jahren in die Untersuchung einbezogen, um auch Einsichten in die umweltrelevanten Einstellungen und die Verhaltensbereitschaft von Jugendlichen zu erhalten. Wie schon in den Vorgängerstudien wurde auch 2014 ein Modell mit sechs sozialen Milieus als Interpretationshintergrund in die Untersuchung integriert. Weiterhin identifiziert die Studie in der repräsentativen Bevölkerungsstichprobe fünf Umwelttypen: Nachhaltigkeitsorientierte, Umweltbesorgte, Orientierungssuchende, Wachstumsorientierte und Umweltpassive. Diese werden zudem in die sozialen Milieus eingebettet.

Suche