Letzte Woche Mittwoch haben sich die frisch wiedergewählte BDEW-Präsidentin Dr. Marie-Luise Wolff, die Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung Kerstin Andreae und der Wirtschaftspsychologe Dr. Carl Naughton unter der Leitung des radioeins-Moderators Marco Seiffert zu einer lebhaften Diskussionsrunde zusammengefunden. Sie sprachen über bereits Erreichtes, aktuelle Aufgaben und Herausforderungen und über Voraussetzungen für ein erfolgreiches Fortsetzen des eingeschlagenen Transformationspfads.
Wo stehen wir als Branche? Was haben wir gelernt?
Die Energie- und Wasserwirtschaft habe die Corona-Krise gut gemeistert, sagte Wolff. Die Versorgungssicherheit sei jederzeit gewährleistet gewesen und die Branche genieße ein hohes Vertrauen in der Bevölkerung. Die BDEW-Präsidentin berichtete aus ihrer eigenen Erfahrung als Vorstandsvorsitzende der ENTEGA AG von den Herausforderungen, aber auch von dem außerordentlichen Engagement und der Flexibilität der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Wie gelingt der klimafreundliche Neustart?
Andreae betonte, dass die Krise gezeigt habe, welche zentrale Rolle kritische Infrastruktur spielen. Um sie fit zu halten, benötige es einen Investitionsschub. So sieht es auch Wolff, die forderte:
„Nehmt uns die Fesseln weg, wir wollen investieren!“
Sie ist überzeugt, dass die aktuelle Krise eine große Chance für die Branche sei, mutig und innovativ weiter voranzugehen.
Die Energiewirtschaft ermögliche durch die Versorgung mit grünem Strom auch anderen Wirtschaftszweigen, den Umstieg zur Klimaneutralität: E-Mobilität im Verkehrssektor, Wasserstoff in der Industrie, eine Wärmewende in der Wohnungswirtschaft – die Möglichkeiten sind zahlreich. Dazu stellte Kerstin Andreae fest:
„Der zentrale Anker von Transformationsprozessen ist die Versorgung mit Energie.“
Details zu Konjunkturimpulsen der Energiewirtschaft und wie das Konjunkturpaket der Bundesregierung nachhaltig Wirkung entfalten kann, können Sie nachlesen im aktuellen BDEW-Positionspapier .
Gemeinsam in Europa die Krise bewältigen
Auch das Thema Europa war kurz vor Beginn der deutschen EU-Ratspräsidentschaft ein Thema in der Diskussion. Kerstin Andreae stellte klar: Viele Probleme seien national nicht zu lösen. Gemeinsames Handeln wie zum Beispiel im Rahmen des European Green Deal sei deswegen wichtig und notwendig.
Mutig handeln – auch in unsicheren Zeiten
Die Krise hat uns alle in unsichere Zeiten gestürzt. Um diese Unsicherheit ging es in einem Kurzvortrag von Wirtschaftspsychologe Dr. Carl Naughton. Er sagt: Der richtige Umgang mit dieser Unsicherheit kann auch eine Chance sein: “Innovationen und Fortschritt entstehen, wenn wir mutig handeln – trotz und vor allem in unsicheren Zeiten.” Naughton erklärte in seinem Impuls die wissenschaftlichen Hintergründe und zeigte Wege auf, wie Unternehmen erfolgreich mit der aktuellen Situation umgehen und gestärkt daraus hervorgehen können.
Aufzeichnung des BDEW-Talk jetzt online verfügbar
Für all diejenigen, die den BDEW-Talk live verpasst haben oder die sich ihn einfach nochmal anschauen möchten, haben wir die Gesprächsrunde aufgezeichnet. Schauen Sie rein: