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DSO-Fachtagung rückt Blick auf die Verteilnetzbetreiber

Über 80 Teilnehmer diskutieren in Berlin über das Thema "Die neue Rolle der VNB - DSO 2.0 im BDEW": Herausforderungen und Lösungsansätze der deutschen Verteilnetzbetreiber.

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Am 8. Juni 2017 fand in Berlin eine Fachtagung zur neuen Rolle der Verteilnetzbetreiber (VNB) statt. An diesem Tag wurden mehrere von der Gruppe „DSO 2.0“ im BDEW in Auftrag gegebenen Studien vorgestellt und die Kernbotschaften der DSO 2.0 im Podium diskutiert. Neben Unternehmensvertretern nahmen auch Kolleginnen und Kollegen aus dem Bundeswirtschaftsministerium und der Bundesnetzagentur teil. Der Tenor der Teilnehmer auf die Veranstaltung war äußerst positiv. Anbei finden Sie die gezeigten Präsentationen.

Impulsvorträge von BDEW und VNB

In vier aufeinander abgestimmten Impulsvorträgen stellten der BDEW und drei Verteilnetzbetreiber Herausforderungen und Lösungsansätze im Verteilnetz dar. Andrees Gentzsch, Hauptgeschäftsführer des BDEW, unterstrich die Bedeutung der VNB für das Gelingen der Energiewende bei mittlerweile über einer Million dezentralen Erzeugungsanlagen. Torsten Maus, Vorsitzender der Geschäftsführung von EWE NETZ, betonte in diesem Zusammenhang die Notwendigkeit einer aktiven Steuerung von Windparks und anderen erneuerbaren Energien. Die Herausforderung in den Städten durch die Zunahme der Elektromobilität und das neue Mieterstromgesetz wurde von Erik Landeck, Mitglied der Geschäftsführung von Stromnetz Berlin, thematisiert. Stefan Richter, Leiter des Bereichs Regulierung bei innogy, zeigte auf, wie Flexibilität in Zukunft sinnvoll eingesetzt werden könnte.

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Die Teilnehmer waren sich einig, dass die neue Rolle der VNB definiert werden muss. VNB müssen insbesondere lokale Flexibilität nutzen können. Die Chancen, die sich durch die Digitalisierung und die Auswertung von Daten ergeben, wurde von allen Personen angesprochen. Wichtig sei aber auch, dass intelligente Verteilnetze durch die Regulierung gefördert werden.

Wissenschaftliche Studien und Erfahrungsbericht

Im zweiten Teil der Fachtagung wurden die Forderungen der DSO 2.0 mit Untersuchungsergebnissen unterlegt. Prof. Albert Moser von der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen stellte die Studie "Erweiterte Verantwortung der Verteilnetzbetreiber" vor. Jens Büchner, Geschäftsführer des Beratungsunternehmens E-Bridge, unterstützte ihn mit Überlegungen zur neuen Rolle des Verteilnetzbetreibers in der Energiewende. Außerdem wurde die Frage nach der Bedeutung von Daten aufgegriffen. Hierzu stellte Wolfgang Fritz, Geschäftsführer der Energieberatung Consentec, ein eigenes Gutachten vor.

Einen praktischen Einblick gab Adolf Schweer, Technischer Geschäftsführer von MITNETZ STROM. Er berichtete von den Lösungen in einem Netzgebiet, in dem die Erzeugungsleistung bereits heute oftmals größer als der lokale Verbrauch ist. Diese Erfahrungen und zukünftigen Herausforderungen wurden in den drei Podiumsdiskussionen häufig aufgegriffen.

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