Die sogenannten intelligenten Messsysteme sind die erste digitale Schnittstelle in den Verteilnetzen und Teil der technischen Infrastruktur für die Energiewende. Sie dienen der sicheren und standardisierten Kommunikation zwischen Kundenanlagen, Verbrauchseinrichtungen und den Energienetzen in einer nicht mehr ganz so fernen Zukunft.
Aktuell wird der Stromverbrauch in der Regel noch mit einem elektromechanischen Stromzähler, dem sogenannten Ferraris-Zähler, gemessen. Der Zählerstand wird jährlich vor Ort abgelesen. Bis 2032 sollen die bisherigen Zähler nach den Vorstellungen des Bundeswirtschaftsministeriums auch in privaten Haushalten vollständig ausgetauscht und durch digitale Zähler ersetzt werden. Teilweise sind diese modernen Messeinrichtungen bereits installiert. Wird der digitale Zähler um eine Kommunikationseinheit – dem sogenannten Smart-Meter-Gateway – ergänzt, spricht man von einem intelligenten Messsystem.
Diese Messsysteme kommunizieren dann datenschutz- und datensicherheitskonform über eine gesicherte Datenschnittstelle mit den externen Marktteilnehmern, wie etwa dem Netzbetreiber. Sie liefern etwa Daten zur erzeugten und verbrauchten Energie. Bei intelligenten Messsystemen kann das Smart-Meter-Gateway die Daten, die von einer oder mehreren modernen Messeinrichtungen erhoben werden, bündeln, verarbeiten und versenden. Bei einem Einfamilienhaus können so zum Beispiel die Daten zur Stromeinspeisung bei Photovoltaik-Anlagen und die Werte des Strombezuges im Haus zusammengefasst werden.
Was Sie noch über smartes Messen wissen sollten, erklären wir Ihnen hier.© Adobe Stock / Christian Delbert
Pilotprogramm Einsparzähler
Das Pilotprogramm Einsparzähler bietet Unterstützung für Unternehmen, den Trend der Digitalisierung für Energieeffizienzmaßnahmen nutzbar zu machen. Das Projekt des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie soll Endkunden das Sparen von Energie - also Strom, Gas, Wärme oder Kälte - durch eine Vorher-Nachher-Messung sichtbar machen und zusätzliche Mehrwertdienste fördern. Innerhalb von geförderten Pilotvorhaben sollen Energieverbrauchsdaten genau erfasst und auf dieser Basis Energieeinsparpotentiale IT-gestützt und individualisiert ermittelt werden. Aus den visualisierten Teilverbräuchen sollen Handlungsempfehlungen und Maßnahmen abgeleitet werden, mit denen Energie gespart werden kann. Weiterhin unterstützt das Pilotprogramm Einsparzähler das Vorhalten von Lastmanagementlösungen und die Anbindung an ein Smart-Meter-Gateway. Das Lastmanagement ist ein wichtiger Teil eines intelligenten Stromsystems, mit dem Angebot und Nachfrage des Stroms geregelt und auf notwendige Kapazitäten im Stromnetz reagiert wird. Dadurch wird die Basis für weitere Energieeffizienzmaßnahmen geschaffen.
Im Rahmen des Pilotprogramms wird die Entwicklung innovativer Dienstleistungen mit bis zu 1 Million Euro gefördert. Die Hälfte der Fördersumme wird auf Grundlage nachgewiesener Projektkosten ausgezahlt, die restliche Summe auf Basis nachweislich eingesparter Kilowattstunden. Zusätzlich kann die Fördersumme durch bestimmte Boni erhöht werden. Pro Antragsteller kann im Rahmen des Förderprogramms eine Förderquote zwischen 25 und 50 Prozent der Projektkosten ausgeschüttet werden.
Weitere Informationen zum Förderprogramm und zur Antragstellung finden Sie am Seitenende.
Smart-Meter Rollout
Die Einführung digitaler Zähler ist durch das Messstellenbetriebsgesetz vorgeschrieben, vielen Endkunden aber bisher nicht bekannt. Aus diesem Grund hat die HEA Fachgemeinschaft für effiziente Energieanwendung e.V. als Marktpartnerverbund des BDEW eine Informationsbroschüre für Energiekunden zum Smart Meter Rollout erstellt. Der Energiekunde zu Hause wird über die neue Gerätetechnik und deren Möglichkeiten neutral und im Klartext informiert. Aspekte wie Datenschutz und Datensicherheit sowie ein schrittweise bebilderter Umstellungsprozess schaffen dabei Klarheit und Transparenz beim Kunden.
Die Broschüre kann hier bestellt werden. Eine White Label Version als Broschüre oder digitaler iFrame wird dort ebenfalls angeboten.