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Gasinfrastrukturen – unverzichtbar für die Energiewende

 

Auch im Energiesystem von morgen und übermorgen spielen Erdgasnetze und -speicher eine zentrale Rolle. Im Rahmen der Energiewende müssen sie gemeinsam mit der Strominfrastruktur geplant und ausgebaut werden. Eine Einbeziehung der Gasinfrastruktur kann die Kosten der Dekarbonisierung senken und damit die Akzeptanz der Energiewende sowie die Versorgungssicherheit erhöhen.

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© BDEW

 

Zur Erreichung der ambitionierten Klimaschutzziele der Bundesregierung kann Gas einen wertvollen Beitrag leisten – neben dem natürlichen Erdgas können dazu Technologien beitragen, die Gas dekarbonisieren, wie z.B. aus Erneuerbarem Strom erzeugtes Gas (über „Power-to-Gas“-Verfahren) oder auch die adiabatische, also temperaturneutrale Methanumwandlung zu Wasserstoff. Auch aus Zersetzung von organischem Material gewonnenes Biomethan kann langfristig eine sichere, flexible und CO2-arme Energieversorgung unterstützen. Die Menge an eingespeistem Biogas hat von 2016 zu 2017 um 1,5% von 855 Mio. m³ auf 866 Mio. m³ zugenommen. Das Potenzial liegt aber weit darüber: durch Umrüstung bestehender Anlagen auf Einspeisung, Effizienzsteigerungen und Erneuerung der Anlagen- und Prozesstechnik bestehender und neuer Anlagen könnten 2030 bis zu 10,3 Mrd. m³ Biogas pro Jahr in das deutsche Gasnetz eingespeist werden. Zudem ist auch eine gesteigerte Einspeisung von Wasserstoff, der sich über Elektrolyse gewinnen lässt, durch Anpassungen der Gasinfrastruktur möglich.

Unten im Video: Stefan Kapferer, BDEW-Hauptgeschäftsführer von 2016 bis 2019, zur Zukunftsstrategie Gas.

Langzeitspeicherung möglich

Ein weiterer Aspekt ist, dass bei vorrangiger Nutzung von Strom aus Erneuerbaren Energien die Abhängigkeit von einem volatilen Stromangebot aus Wind und Sonne das zukünftige Energiesystem vor enorme Herausforderungen stellen wird. Stromspeicher wie Pumpspeicherkraftwerke oder Batterien können Energie nur über kurze Zeiträume bzw. in geringen Mengen speichern. Aktuell liegt die Speicherkapazität der Strominfrastruktur in Pumpspeicherkraftwerken bei etwa 0,04 TWh. Zum Vergleich: Das Gasnetz kann bereits heute 240 TWh speichern , also die sechshundertfache Energiemenge. Die bereits bestehende Gasinfrastruktur (Netze und Speicher) kann also schon heute die erforderliche Langzeitspeicherung leisten.

Die bestehende Gasinfrastruktur ist folglich von großer Bedeutung für eine erfolgreiche Energiewende. Ein weiterer Aspekt ist, dass die Gasinfrastruktur die Versorgungssicherheit unterstützt. Das hat einen hohen volkswirtschaftlichen Wert: Ein Ausfall der Energieversorgung hätte für den Industriestandort Deutschland enorme Kosten zur Folge.

Beispiele aus der Praxis

Mit Blick auf die Zukunft gilt es, die Netze für Gas und Strom gemeinsam zu betrachten, ihre Kopplung voranzutreiben und die Weiterentwicklung der Netze abgestimmt zu planen und zu betreiben. Dies geschieht bereits heute in Modellprojekten und praktischen Anwendungen. Erfahren Sie anhand von zwei Best-Practice-Beispielen mehr darüber, wie heute an der Energieversorgung von morgen gearbeitet wird.

  • Das Modell Kirchheimbolanden zeigt: Gasinfrastruktur unterstützt Energiewende
  • Gasinfrastruktur macht mobil: Das „e-gas Projekt“ vom Autohersteller Audi vernetzt Erneuerbaren Strom mit dem Mobilitätssektor

 

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