Fortschrittsmonitor Energiewende 2024

BDEW und EY präsentieren aktuelle Kennzahlen zum Stand der Energiewende und Prognosen für anstehende Investitionen.

Der neue „Fortschrittsmonitor 2024 Energiewende“ von BDEW und EY zeigt: Die Energiewende hat im vergangenen Jahr an Fahrt gewonnen. Planungs- und Genehmigungsverfahren wurden vereinfacht. Der Anteil der Erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung stieg erstmals auf deutlich über 50 Prozent. Dennoch: Die Herausforderungen bleiben groß.

Bis 2030 soll der Anteil der Erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung auf 80 Prozent steigen. Im Vergleich zu 1990 sollen die Treibhausgasemissionen um insgesamt 65 Prozent zurückgehen.

Welche Fortschritte hat es mit Blick auf diese Ziele bislang in den einzelnen Sektoren gegeben? Wie hoch sind die Investitionen, die bis 2030 getätigt werden müssen, um diese Ziele zu erreichen? Und welchen Beitrag zum Wirtschaftswachstum in Deutschland können Energiewende-Investitionen leisten? Diesen Fragen geht der „Fortschrittsmonitor Energiewende“ von EY und Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) nach. Der Bericht untersucht anhand von Kennzahlen den aktuellen Stand der Energiewende in Deutschland und zeigt auf, wo die größten Hemmnisse für die Realisierung liegen.

Hoher Handlungsdruck

Die Energiewende hat in den letzten Jahren erheblich an Fahrt gewonnen. Im Jahr 2023 ist der EE-Anteil am Bruttostromverbrauch erstmals auf über 50 Prozent angestiegen. Der Erneuerbaren-Anteil am Endenergieverbrauch bei Wärme ist auf über 18 Prozent und der Erneuerbaren-Anteil in der Mobilität auf über 7 Prozent angestiegen. Der Handlungsdruck vor allem bei Wärme und Verkehr bleibt damit unverändert hoch. In allen drei Sektoren sind weitere Fortschritte und Investitionen notwendig, um die Ziele bis 2030 zu erreichen.

Erhebliche Investitionen in den Ausbau der Erneuerbaren Energien, den Umbau von Infrastrukturen, den Ausbau der heimischen Wasserstoffwirtschaft und die Dekarbonisierung der Wärme und des Verkehrs tragen aber auch in Krisenzeiten zum nachhaltigen Wachstum bei. Die Investitionen in die Energiewende haben den durch den Krieg in der Ukraine und die Energiekrise ausgelösten Wachstumseinbruch in Deutschland begrenzt.

721 Milliarden Euro Investitionsbedarf bis 2030

Bis 2030 müssen allein in der deutschen Energiewirtschaft 721 Milliarden Euro investiert werden, bis 2035 weitere 493 Milliarden Euro. Die Summe bis 2030 setzt sich aus über 350 Milliarden Euro für grüne Stromerzeugungsanlagen, rund 140 Milliarden Euro für die Transportnetze Strom und Gas, weitere 140 Milliarden Euro für die Verteilnetze Strom und Gas, 32 Milliarden Euro für die Fernwärme, 15 Milliarden Euro für das H2-Kernnetz, 17 Milliarden Euro für Speicher und 23 Milliarden Euro für Erzeugungskapazitäten für grüne Gase zusammen. Mehr denn je gilt es, auch privates Kapital für die Energiewendeprojekte zu gewinnen.

Energiewende-Investitionen generieren Wirtschaftswachstum

Fest steht aber auch: Diese Investitionen ermöglichen Wachstum, sie könnten eine Bruttowertschöpfung von über 52 Milliarden Euro allein durch die Errichtung der Anlagen generieren. Die Energiewende löst bereits Wertschöpfung aus und kann insgesamt zum Wachstumsmotor für Deutschland werden.

Die im Jahr 2023 tatsächlich ausgelöste Bruttowertschöpfung wird allerdings nur auf etwa 28 Milliarden Euro geschätzt – damit konnten nur 54 Prozent des jährlichen Potenzials realisiert werden. Immerhin konnte auf diese Weise der durch den Krieg in der Ukraine und die Energiekrise verursachte Wachstumseinbruch in Deutschland begrenzt werden.

Über den Fortschrittsmonitor:

Der Fortschrittsmonitor Energiewende unterteilt sich in die Themenfelder volks- und energiewirtschaftliche Kennzahlen, Ausbau Erneuerbarer Energien, klimaneutrale Gase, Netzintegration, Wärmewende und Elektromobilität. Die Studie betrachtet für jedes dieser Themenfelder anhand von Kennzahlen den Status quo der Energiewende in Deutschland, führt die unterschiedlichen Dimensionen der Transformation und ihre Entwicklung in einem Kompendium zusammen und zeigt Verbesserungspotenziale. Sie will so einen Beitrag leisten, die Potenziale der Energiewende auszuschöpfen.

Mehr erfahren? Hier den Fortschrittsmonitor 2024 downloaden.

Suche