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Grüner Wasserstoff: Energiewende in der Industrie

Grauer Wasserstoff ist in der Industrie seit langer Zeit bereits im Einsatz. Doch um die Energiewende durch CO2-arme Energieträger voranzutreiben, kann grüner Wasserstoff eine wesentliche Rolle spielen. Dieser Umstrukturierung widmen sich nun auch Shell und ITM Power.

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© Shell Deutschland Oil GmbH

Energiewende im Industriesektor: Hier wird vor allem auf Elektrifizierung gesetzt. Doch nicht alle Bereiche der Industrie lassen sich so einfach elektrifizieren. Als klimaneutrale Alternative bietet sich vor allem grüner Wasserstoff an. Grauer Wasserstoff findet bereits seit Jahrzehnten Anwendung in der Industrie, sei es in Chemieparks, der Herstellung von synthetischen Kraftstoffen oder in Erdölraffinerien zur Raffinierung von Mineralöl. Auch die Stahlindustrie könnte seine Produktion umweltbewusster gestalten, indem sie Prozesse von Kohle auf Wasserstoff umstellt. Grüner Wasserstoff hat demnach großes Potenzial, einen erheblichen Beitrag zur Emissionsminderung im Industriesektor zu leisten.

Shell produziert bereits seit Jahren Wasserstoff in ihrer Rheinland Raffinerie, etwa um damit Kraftstoffe weiterzuverarbeiten. Zusammen mit dem britischen Energieanlagenhersteller ITM Power hat das Unternehmen nun mit der REFHYNE-Anlage, einen der größten PEM-Elektrolyseure zur Herstellung grünen Wasserstoffs, einen bedeutenden Schritt Richtung Energiewende in der Industrie gemacht.

Die Pilotanlage hat eine Spitzenleistung von 10 Megawatt, die Produktionskapazität liegt bei rund 1.300 Tonnen Wasserstoff pro Jahr und der Strompreis wird durch PPAs festgeschrieben. Bei erfolgreichen Ergebnissen hat das Projekt Potenzial zukünftig sogar kommerzielle 100-MW-Industrieanlagen zu betreiben. Damit kann der CO2-Ausstoß der Raffinerie deutlich reduziert werden. Umgesetzt wird das REFHYNE Projekt durch ein europäisches Partnerkonsortium, zu dem neben Shell und ITM Power auch SINTEF, Sphera und Element Energy gehören. Mitte 2021 soll die neue Anlage in Betrieb gehen.

Zusätzlich wird der grüne Wasserstoff für den Aufbau einer neuen Wasserstoff-Modellregion (H2 Modellregion Rheinland H2R) genutzt werden. Die Initiative H2R möchte den Ballungsraum im Rheinland nutzen, um Synergien zu entwickeln und so auch die Energiewende im Verkehrssektor voranzutreiben. Eine Wasserstoff-Tankstelle soll bald an der Rheinland Raffinerie eröffnet werden.

Das Projekt wird im Rahmen der BDEW-Wasserstoff-Kampagne als Best-Practice-Beispiel der Woche vorgestellt. Mit einer neuen Kampagne nimmt der BDEW das vielseitig einsetzbare „Energietalent“ Wasserstoff in den Fokus. Die Kampagne umfasst verschiedene Kommunikationsmaßnahmen von der Pressearbeit, über Social Media bis hin zu Veranstaltungen. Auf der Kampagnen-Webseite www.bdew.de/wasserstoff stellt der BDEW u.a. wöchentlich neue Best-Practice-Projekte von Mitgliedsunternehmen vor. Möchten auch Sie sich mit Ihrem Wasserstoffprojekt beteiligen? Melden Sie sich gern bei uns und nutzen auch den gemeinsamen Kampagnenhashtag #Energietalent.


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