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Gutachten - Durchführung von Effizienzvergleichen bei Heizungsanlagen

Durchbruch für die energetische Sanierung im Heizungskeller: Vereinfachtes Verfahren zur Ermittlung von pauschalen Jahresnutzungsgraden von Bestandsanlagen

Bei energetischen Sanierungsvorhaben stehen Energiedienstleister bisher vor dem Problem, dass für alte Heizungsanlagen keine verlässlichen Erkenntnisse über Jahresnutzungsgrade vorliegen. "Die bisher verwendete Datenbasis ist zu dünn, die Richtwerte sind zu ungenau. Das erschwert die Erstellung eines wirtschaftlich umsetzbaren Angebots für die Modernisierung von Heizungsanlagen erheblich", erklärt Petersen.

Das Gutachten "Ermittlung von anerkannten Pauschalwerten für den Jahresnutzungsgrad (JNG) von Heizungsanlagen" hingegen basiert auf Datensätzen von 1.200 Wärmeerzeugungsanlagen im Gebäudebestand. "Mit der breiten Datenbasis können wir uns den realen Jahresnutzungsgraden der Bestandsanlagen sehr stark annähern. Damit schaffen wir Transparenz bei der Kostenvergleichsrechnung im Rahmen der Wärmelieferverordnung und stärken das Vertrauen bei Mieter und Vermieter - was wiederum neue Anreize für die energetische Sanierung im Gebäudebestand schafft", so Petersen. Eine nahezu klimaneutrale Energieversorgung im Gebäudebestand bis 2050 ist das erklärte Ziel der Bundesregierung. Maren Petersen: "Deshalb ist es nun wichtig, das neue Verfahren zur Ermittlung des Jahresnutzungsgrades mit Pauschalwerten schnell zur Anwendung zu bringen. Es muss zügig anerkannt und in den relevanten Gesetzen berücksichtigt werden."

Zum Hintergrund

Um ein Angebot für die Modernisierung von Heizungsanlagen in Mietwohnungen abgeben zu können, müssen Energiedienstleister die Energieeffizienz bestehender Anlagen den entsprechenden Werten moderner Anlagen gegenüberstellen. Zur Ermittlung der Effizienz der Alt-Anlagen müssen Energiedienstleister bislang auf Tabellen des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) zurückgreifen. Die Tabellenwerte erlauben jedoch nur bei vier bis 33 Prozent der Altanlagen verlässliche Aussagen über den Effizienzgrad.

Auftraggeber des nunmehr vorgelegten Gutachtens waren neben dem Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), der Energieeffizienzverband für Wärme, Kälte und KWK e. V. (AGFW), der Bundesverband Kraft-Wärme-Kopplung (B.KWK), das ESCO Forum im Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) und der Verband für Wärmelieferung (VfW).

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