Der BDEW hat gemeinsam mit dem VDA ein Diskussionspapier entworfen, in dem Vorschläge für die anstehende Revision der Richtlinie 2014/94/EU über den Aufbau einer Infrastruktur für alternative Kraftstoffe (AFID) aufgezeigt werden.
Die Richtlinie wurde im Jahr 2014 vom Rat der Europäischen Union und dem Europäischen Parlament verabschiedet und bildet einen europaweit einheitlichen Rechtsrahmen. Die Überführung in nationales Recht erfolgte bis November 2016. Aus der praktischen Umsetzung der Richtlinie haben sich die in dem Diskussionspapier erarbeiteten Vorschläge für die Weiterentwicklung der Richtlinie ergeben.
Neben dem Ausbau der Ladeinfrastruktur steht deren europaweite Interoperabilität sowie das kundenfreundliche Laden im Fokus der AFID. Dazu sollte die Richtlinie Maßnahmen unterstützen, die den weiteren Ausbau der Ladeinfrastruktur für ein europaweites, positives Ladeerlebnis für den Kunden sicherstellen sowie den sicheren Datenaustausch, grundlegende Standards und die Einbindung der Elektromobilität in die Energieinfrastruktur adressieren.
Für den Ausbau und den wirtschaftlichen Betrieb der Ladeinfrastruktur müssen dynamische Ausbauziele gesetzt werden, die den Bedarf und auch den Hochlauf auf der Fahrzeugseite berücksichtigen.
Grundsätzlich sollte der zukünftige Rechtsrahmen die Marktentwicklung durch die Sicherstellung der folgenden Voraussetzungen fördern:
1. Wahrung des bestehenden Wettbewerbs für alle Marktteilnehmer entlang der gesamten Wertschöpfungskette
2. Freie Wahl des Elektromobilitätsdienstleisters (EMSP) durch den Kunden beim Kauf eines Elektrofahrzeugs und vor dem Start des Ladevorgangs
3. Einfache, unmittelbare und kostenlose Wechselmöglichkeit des EMSP durch den Kunden bzw. die Hinterlegung mehrerer EMSP-Ladezertifikate bei Anwendung von Plug & Charge auf Basis von ISO 15118
4. Freie Wahl eines Aggregators durch den Kunden für die Nutzung von bidirektionalem Laden
5. Parallele Maßnahmen zum Hochlauf von Elektrofahrzeugen als Ergänzung zu den Ausbauzielen der Ladeinfrastruktur