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Innovatives Speichern von Wasserstoff

Wasserstoff hebt sich vor Allem durch seine Speichereigenschaft von Erneuerbaren Energien wie Solar- oder Windkraft ab. Das Projekt SmartQuart zeigt, wie man diese Eigenschaft am effizientesten nutzen und Wasserstoff selbst langfristig speichern kann.

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© smartquart

Um die Energiewende durch Erneuerbaren Energien realisieren zu können, ist der Ausgleich von Flauten durch Energiespeicher unverzichtbar. Neben Lithium-Ionen-Batterien und Wärmespeichern, könnte zukünftig vor Allem Wasserstoff zur Speicherung dienen. Wasserstoff kann langfristig gespeichert werden, z.B. in Untergrund-Kavernenspeichern. Zur Zwischenspeicherung gibt es aber auch Lösungen in Wohnquartieren.

Dass eine klimaneutrale Energieversorgung innerhalb eines Quartiers bereits heute technisch und wirtschaftlich möglich ist, zeigt unter anderem das innovative Projekt SmartQuart. Das unter der Leitung des Energieunternehmens E.ON stehende Konsortium aus zehn Partnern sieht die Sektorenkopplung und die Vernetzung innerhalb und zwischen Quartieren als Schlüsselelement für eine lokale Energiewende. Somit soll deutlich werden, dass der Einsatz von fossilen Energieträgern in Projektquartieren nicht zwingend notwendig ist.

Im Rahmen des Projekts werden zukunftsfähige Energietechnologien unter realen Bedingungen und im industriellen Maßstab erprobt. Drei Quartiere in Essen und Bedburg in Nordrhein-Westfalen sowie Kaisersesch in Rheinland-Pfalz sind über ein Energiemanagementsystem vernetzt, sodass überschüssige Energie bilanziell zur Verfügung steht und effizient genutzt werden kann.

Eine Technologie, die bei diesem Projekt zum Einsatz kommt, ist die neue LOHC-Speichertechnik (Liquid Organic Hydrogen Carrier, Englisch für flüssige organische Wasserstoffträger). Zunächst wird grüner Wasserstoff mittels einer Power-to-Gas-Anlage und Strom aus lokalen Windkraft- und Photovoltaikanlagen hergestellt. In der Speicheranlage wird Wasserstoff durch die innovative Technologie auf kleinem Raum großvolumig zwischengespeichert oder für den Einsatz an einer H2-Tankstelle oder in einem Heizkraftwerk transportfähig gemacht: Bei der LOHC-Technologie wird der gasförmige Wasserstoff über einen Katalysator an einen flüssigen, organischen Trägerstoff chemisch gebunden. Bei so einer Trägerflüssigkeit kann es sich zum Beispiel um ein Öl handeln. Somit kann Wasserstoff in flüssiger Form ohne Energieverlust gespeichert und bei Umgebungstemperatur- und druck einfach über Tanklastwagen, Züge und Schiffe transportiert werden. Bei Bedarf wird der Wasserstoff wieder vom Trägerstoff gelöst und kann mit Hilfe der Brennstoffzelle zurückverstromt werden.

Bis Ende 2024 werden neue Produkte und Lösungen für die Planung, die Errichtung und den Betrieb energieoptimierter Quartiere entwickelt. SmartQuart ist Teil des Programms „Reallabore der Energiewende“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie.

Das Projekt wird im Rahmen der BDEW-Wasserstoff-Kampagne als Best-Practice-Beispiel der Woche vorgestellt.

Die Kampagne

Mit einer neuen Kampagne nimmt der BDEW das vielseitig einsetzbare „Energietalent“ Wasserstoff in den Fokus. Die Kampagne umfasst verschiedene Kommunikationsmaßnahmen von der Pressearbeit, über Social Media bis hin zu Veranstaltungen. Auf der Kampagnen-Webseite stellt der BDEW u.a. wöchentlich neue Best-Practice-Projekte von Mitgliedsunternehmen vor. Möchten auch Sie sich mit Ihrem Wasserstoffprojekt beteiligen? Melden Sie sich gern bei uns und nutzen auch den gemeinsamen Kampagnenhashtag #Energietalent.

Zahl der Woche

6,5 Millionen Tonnen CO2 lassen sich einsparen, wenn dem Gasnetz zehn Prozent Wasserstoff beigemischt werden.

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