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Innovationen bei KMU

Politik muss Hemmnisse abbauen. Welche das sind, hat der BDEW aufgeschrieben.

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© RGtimeline/ Shutterstock

Gemeinsam mit Mitgliedsunternehmen hat der BDEW m Rahmen des KMU-Innovationskreises ein Positionspapier erarbeitet.

Die Entwicklung neuer Geschäftsfelder sind für KMU ein wichtiger Bestandteil für die Neuausrichtung ihrer Betätigungsfelder und ein bedeutender Beitrag der KMU zum Erreichen der Klimaziele. Allerdings werden viele innovative Ideen durch bestehende politische Rahmenbedingungen an der Umsetzung gehindert. Ziel des „KMU-Innovationspapiers“ war es, die wichtigsten Aspekte, welche die beteiligten Unternehmen sie bei der Umsetzung von innovativen Geschäftsfeldern behindern, zu identifizieren und politische Forderungen zur Lösung abzuleiten.

Das Papier fokussiert sich auf folgende Bereiche:

  • Infrastrukturelle Umsetzbarkeit: Innovative Geschäftsmodelle sind abhängig von der regionalen Infrastruktur. Hierunter fällt unter anderem der flächendeckende Breibandausbau, der vor allem in ländlichen Regionen politisch forciert werden muss und durch Stadtwerke in Regionen, wo der Ausbau weniger wirtschaftlich ist, umgesetzt werden kann. Durch Parallelinfrastrukturvorhaben großer Anbieter im Bereich des Glasfaser- und Breitbandausbaus werden die Investitionssicherheit und das Geschäftsmodell der KMU minimiert. Dem kann durch eine Mitnutzungspflicht entgegengewirkt werden. Die digitale Transformation durchzieht bereits jetzt einen Großteil der KMU-Geschäftsfelder. Daher muss sichergestellt werden, dass auch die politischen Rahmensetzungen mit dem technischen Fortschritt mithalten. Außerdem müssen mögliche Kooperationen gefördert werden.

  • Wirtschaftliche Machbarkeit: KMU planen ihre Investitionen, insbesondere im Infrastrukturbereich, häufig über einen mehrjährigen Zeitraum und haben dabei geringere finanzielle Spielräume für kurzfristige Anpassungen. Deshalb sollten ihre Investitionsentscheidungen auch langfristig verlässlich gestützt und die politischen Anforderungen konsistent sein. Dabei spielen auch die finanziellen Spielräume der Unternehmen eine wichtige Rolle. Die Fördermöglichkeiten für KMU sollten vereinfacht und barriereärmer gemacht werden, wie beispielsweise durch die gesetzliche Verankerung einer nationalen KMU-Definition, welche die Besonderheiten der Stadtwerke in Deutschland berücksichtigt und damit eine Förderberechtigung auch für jene Unternehmen zulässt. Damit Stadtwerke sich der aktuellen Entwicklung anpassen können, müssen sie ihre Betätigungsfelder ausweiten. Dafür ist es essenziell, dass das Investitionsrisiko für KMU durch passende Fördermöglichkeiten reduziert wird und dass in den Gemeindeordnungen bzw. Kommunalverfassungen der Bundesländer die erlaubten Betätigungsfelder für Stadtwerke modernisiert werden.

  • Energiewirtschaftliche Rahmenbedingungen: Um KMU zu entlasten, müssen bürokratische Anforderungen verringert, bzw. muss bei Anpassungen genügend Vorlaufzeit gegeben werden. Außerdem sollte bei den Maßnahmen das Aufwand-Nutzen-Verhältnis berücksichtigt werden. Auch die Senkung der Abgaben- und Umlagenlast bei Energiepreisen spielt eine wichtige Rolle. Durch eine angemessene EK-Verzinsung wird außerdem eine nachhaltige Asset-Strategie ermöglicht. Schlussendlich sollten langfristige Quartierskonzepte, die regionale Integrationsmöglichkeiten berücksichtigen, gefördert werden. Denn für KMU stellen Quartierslösungen ein Geschäftsfeld mit zunehmender Bedeutung dar. 

BDEW-Kongress 2022

Das größte Branchentreffen der Energiewirtschaft findet dieses Jahr unter dem Motto Klima & Energie: Wir! vom 1. - 2. Juni statt.

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