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Stadtwerke Senftenberg setzen auf Dekarbonisierung der Fernwärme

Für Klima und Kundschaft: Ab 2026 verzichten die Stadtwerke Senftenberg auf traditionelle Energieträger in der Fernwärmeversorgung.

Stadtwerke Senftenberg

© Stadtwerke Senftenberg

Als lokaler Infrastrukturbetreiber setzten sich die Stadtwerke Senftenberg für eine klimaneutrale Fernwärme ein. Dafür möchte das kommunale Unternehmen zukünftig das Potenzial von Wärme aus der Abfallvernichtung nutzen. Gemeinsam mit dem Abfallentsorgungsdienstleister Energy from Waste (EEW) im benachbarten Großräschen beginnt ein spannendes Projekt zur Dekarbonisierung der Fernwärme.

In Zukunft versorgen die Stadtwerke Senftenberg ihre Kunde mit Wärme, die aus Abfallverbrennung gewonnen wird. Die durch die Müllentsorgung entstehende Wärme wird abgeleitet und zur Wärmeversorgung eingesetzt. Die Abkehr von fossilen Brennstoffen ist die Richtschnur für die Wärmewende.

Durch die Wärme aus der Abfallverbrennung reduzieren die Stadtwerke Senftenberg ihren Fokus auf traditionelle Energieträger. Zusätzlich ermöglicht die Abkehr von Erdgas und Heizöl eine Einsparung von bis zu 19.000 Tonnen CO2 pro Jahr. Ab 2026 werden die Stadtwerke jährlich bis zu 80.000 MWh industrielle Abwärme aus dem EEW-Kraftwerk „Sonne“ über eine 10 km lange Fernwärmeleitung beziehen.

Auch die Politik unterstützt die Dekarbonisierung der Fernwärme vor Ort. Bereits im Herbst des vergangenen Jahres sicherte die Interministerielle Arbeitsgruppe (IMAG) Lausitz der brandenburgischen Landesregierung die Förderung des Projekts im Rahmen der Lausitzer Strukturentwicklung zu. Die umweltentlastende Kooperation wendet sich vor allem auch an die Verbraucherinnen und Verbraucher. Indem die Stadtwerke Senftenberg in Wärme aus Abfall investieren, werden sie unabhängiger von den Weltmarktpreisen für konventionelle Energieträger. Dementsprechend werden die Fernwärmekunden von der neuen Preisstabilität profitieren können.

Das Fundament des Vorhabens wurde bereits gelegt. Die Stadtwerke Senftenberg und EEW unterzeichneten im Mai den Vertrag zur Dekarbonisierung der Fernwärme. Ein Fördermittelantrag bei der Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) wurde ebenfalls im Mai eingereicht. Nach der Genehmigung des vorzeitigen Maßnahmenbeginns durch die Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) konnte die Umsetzung des Vorhabens beginnen. Mittlerweise ist eine erste Umweltverträglichkeitsprüfung für das anstehende Planfeststellungsverfahren beauftragt und aktiviert. Weitere planerische Grundlagen für die Umsetzung des Projekts werden in den nächsten Wochen beauftragt.

Die Umstellung der Wärmeinfrastruktur in der Lausitz ist ein Musterbeispiel der Energiewende. Lokale Kooperationen investieren in klimaneutrale Fernwärme aus Abfall und erhalten dabei politische Unterstützung. Ronny Kleinert, Geschäftsführer der Stadtwerke Senftenberg, fasst es wie folgt zusammen:

 „Wir erreichen mit der Umsetzung des zukunftsweisenden Projektes drei entscheidende Dinge: Erstens eine für das Senftenberger Fernwärmenetz gelieferte grüne, klimaneutrale Wärme, zweitens eine signifikante Reduzierung der Importabhängigkeit von Erdgas und Heizöl und drittens Preisstabilität für unsere Fernwärmekunden. Durch die Substituierung von fossilen Energieträgern können energiebedingter CO2-Emissionen vermieden werden und die ans Fernwärmenetz angeschlossenen Senftenberger profitieren von der energetischen Bezugsumstellung.“

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