Das BMWi hat im Rahmen eines Branchengespräches mit Vertretern der Energieverbände, der Übertragungsnetzbetreiber, der Bundesnetzagentur und des Kartellamtes seine Pläne zur Einrichtung einer Online-Plattform für Strommarktdaten vorgestellt. Das BMWi plant diese Plattform als flankierende Maßnahme in das Weißbuch zum Strommarktdesign einzubringen. Ziel der Plattform ist es, die bereits auf bestehenden Plattformen veröffentlichten Fundamental- und Marktdaten auf einer zentralen Online-Plattform benutzerfreundlich aufzuarbeiten. Auf eine zusätzliche Datenmeldung der Unternehmen soll nach den Plänen des BMWi verzichtet werden können.
Bereits hohes Niveau an Transparenz erreicht
Der BDEW hat sich zu den Vorschlägen des BMWi in einer Stellungnahme geäußert. Ein transparenter Strommarkt hat eine hohe Bedeutung für die Marktintegrität. Daher hat sich der BDEW in ganz konkreten Projekten für die Verbesserung der Transparenz und Marktintegrität eingesetzt. Das Ergebnis ist, dass Fundamentaldaten bereits seit 2009 auf der Website der EEX veröffentlicht werden. Mit dem Start der ENTSO-E-Transparenzplattform Anfang 2015 sind auch die Vorgaben aus der EU-Transparenzverordnung (543/2013) umgesetzt worden. Zudem beginnt am 7. Oktober 2015 die Meldung von weiteren Daten nach der EU-Verordnung Nr. 1227/201 REMIT, wodurch die Marktintegrität des Strom- und Gashandels weiter gestärkt wird.
Weitere zusätzliche Daten werden auf den Webseiten der Übertragungsnetzbetreiber und eines Stromerzeugers veröffentlicht (50Hertz, Amprion, Tennet, Transnet BW, weitere Netzbetreiberdaten, RWE).
Vorhandene Transparenzplattformen weiterentwickeln
Der BDEW warnt in seiner Stellungnahme vor unnötigen Kosten, die durch die Einrichtung und das Betreiben einer neuen Plattform entstünden. Anstatt eine neue Plattform einzurichten, sollten die bestehenden Plattformen in Bezug auf Nutzerfreundlichkeit weiterentwickelt werden. So hat ENTSO-E erst in diesem Frühjahr eine Nutzergruppe zur Verbesserung der ENTSO-E-Transparenzplattform eingerichtet, in der auch der BDEW vertreten ist. So können die Ziele des BMWi deutlich effizienter erreicht werden.