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Treibhausgasemissionen aus öffentlichen Kraftwerken in 2015 weiter gesunken

Die CO2-Emissionen der allgemeinen Strom- und Wärmeversorgung sind im Jahr 2015 im zweiten Jahr in Folge deutlich gesunken. Im Jahr 2015 wurden aus den Anlagen der öffentlichen Strom- und Wärmeversorgung nach ersten Berechnungen des BDEW 304 Mio. Tonnen CO2 emittiert. Die Emissionen gingen demnach um 2,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück.

Die Emissionen aus Kraftwerken, Heizkraftwerken und Fernheizwerken der Energieversorger werden vom BDEW jährlich unter Zuhilfenahme der vom Statistischen Bundesamt berichteten Energieträgereinsätze zur Strom- und Wärmeerzeugung in Verbindung mit brennstoffspezifischen Emissionsfaktoren des Umweltbundesamtes bestimmt. Das Vorgehen entspricht hierbei der Methodik der Bundesregierung bei der Treibhausgas-Berichterstattung unter der internationalen Klimarahmenkonvention.

Die Emissionen der Kraftwerke warenin den Jahren 2012 und 2013  nicht zuletzt aufgrund der Stilllegung einer Reihe von Kernkraftwerken und der Erhöhung der Stromerzeugung aus Kohle angestiegen, obwohl gleichzeitig ein starker Ausbau Erneuerbarer Energien zu verzeichnen gewesen war. In 2012 und 2013  wurden aus den Anlagen der allgemeinen Strom- und Wärmeversorgung nach Angaben des Umweltbundesamtes noch 329 Mio. Tonnen bzw. 333 Mio. Tonnen CO2 ausgestoßen.

In den beiden Folgejahren 2014 und 2015 sind die Emissionen der Kraftwerksanlagen wieder deutlich zurückgegangen.

Im Jahr 2014 sind die Emissionen den Berechnungen des BDEW zufolge auf 315 Mio. Tonnen CO2 gesunken. Hiervon waren 4 Mio. Tonnen CO2 Minderung auf den niedrigeren Absatz von Fernwärme im Zuge der vergleichsweise warmen Witterung des Jahres 2014 gegenüber der deutlich kälteren Heizperiode 2013 zurückzuführen.

Im Jahr 2015 sind nach den vorläufigen Energiezahlen die Emissionen der Fernwärmeversorgung im Zuge der etwas kälteren Witterung absatzbedingt wieder um eine Mio. Tonnen CO2  leicht angestiegen. Demgegenüber sind die Emissionen der Stromerzeugung um zwölf Mio. Tonnen CO2 weiter gefallen. Die resultierenden Emissionen von 304 Mio. Tonnen CO2 des Jahres 2015 lassen sich hierbei zu 88 Prozent der Strom- und zu 12 Prozent der Wärmeerzeugung zuordnen.

Ungefähr die Hälfte der Emissionsminderung des Jahres 2015 ist allerdings voraussichtlich durch statistische Umgruppierungen von zwei Kundenkraftwerken in den Berichtskreis der industriellen Kraftwirtschaft zurückzuführen. Solche Umgruppierungen sind nichts Ungewöhnliches. In den letzten Jahren hat es nicht zuletzt aufgrund der vielen Umwälzungen in der Energiewirtschaft immer wieder statistische Verschiebungen zwischen industrieller und öffentlicher Kraftwirtschaft in die eine oder andere Richtung gegeben, die in der Regel auf Eigentümerwechsel zurückzuführen waren.

Die verbleibende Minderung von ca. sechs Mio. Tonnen CO2 des Jahres 2015 ist zur Hälfte auf eine deutliche Effizienzsteigerung der Verstromung von Steinkohle zurückzuführen. Im Zuge von Anlagenstilllegungen und Aufnahme des kommerziellen Betriebes einiger neuer Kraftwerksprojekte ist der elektrische Nettonutzungsgrad der Steinkohlekraftwerke im Jahresmittel trotz zunehmend anspruchsvollerer Fahrweise von knapp 38 Prozent auf über 39 Prozent sprunghaft gestiegen. Die verbleibende Minderung der Kraftwerke ist vornehmlich auf eine verringerte Auslastung der konventionellen Kraftwerksanlagen aufgrund höherer Stromeinspeisung aus Erneuerbaren Energien zurückzuführen. Die beobachtete Erhöhung des inländischen Stromverbrauchs und der Stromflüsse in das Ausland konnte damit mehr als ausgeglichen werden.

Die aus der Energieträgerstatistik abgeleiteten CO2-Emissionen lassen sich über die im Rahmen des Emissionshandels berichteten Emissionen der Anlagenbetreiber bestätigen. Die verifizierten Emissionen des emissionshandelspflichtigen Kraftwerkskollektivs der öffentlichen Energieversorger des Jahres 2014 sind dem Emissionshandelsregister der EU zufolge in 2015 um sechs Mio. Tonnen CO2 zurückgegangen.

Berücksichtigt man die bereits erwähnte statistische Umgruppierung von zwei Kundenkraftwerken in den Berichtskreis der industriellen Kraftwirtschaft beträgt die Minderung zwölf Mio. Tonnen CO2. Die geringe Differenz zur über die amtliche Statistik bestimmten Minderung erklärt sich insbesondere aus einer leichten Emissionszunahme von nicht emissionshandelspflichtigen kleineren Wärmeerzeugern und KWK-Anlagen.

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