Die Wärmewende – die Dekarbonisierung im Wärmebereich – ist Voraussetzung für das Gelingen der Energiewende als Ganzes. Der Grund: In Deutschland entfällt mit rund 1.350 TWh über 50 Prozent des gesamten Endenergieverbrauchs von rund 2.300 TWh (2020) auf den Wärmesektor (Raumwärme, Warmwasser, Kälte). Daher ist es wichtig, sich bei der Energiewende neben dem Stromsektor im gleichen Ausmaß auch auf eine Wärmewende zu konzentrieren. Auf Grund des hohen Anteils von rund 45 Prozent der energiebedingten Emissionen, ist es essenziell, bei der Wärme-Versorgung in allen Anwendungsbereichen fossilfrei zu werden.
Endenergieverbrauch nach Anwendungsbereichen und Sektoren © BDEW
Weitere Daten und Grafiken zur Wärmewende finden Sie in der Wärmeverbrauchsanalyse des BDEW.
Es gibt keine One-Size-Fits-All Lösung
Da der Wärmemarkt sehr unterschiedliche Bedingungen und Ausgangsvoraussetzungen aufweist, ist die Wärmewende eine Herkulesaufgabe für alle Akteure und einer der Hauptpfeiler der Energiewende. Sie bedeutet eine tiefgreifende Veränderung des Energiesystems bis 2045 und ist die Voraussetzung dafür, den verbleibenden Energiebedarf durch eigene und importierte Erneuerbare Energien, innovative Technologiekomplexe und unvermeidbare Abwärme decken zu können. Für eine technologieoffene Wärmewende gibt es keine “One Size Fits All-Lösung”. Vielmehr muss das Energiesystem von morgen, unterschiedliche Anforderungen meistern, weil die Bedingungen vor Ort so verschieden sind.
Von der Wärmeerzeugung durch regenerative Energien über die Sektorenkopplung und Wasserstoffwirtschaft bis zur Digitalisierung – wir stellen im Folgenden eine Auswahl prägnanter Leuchttürme vor, die langfristig angelegte Wärmestrategien über die gesamte Wertschöpfungskette für ein integriertes Energiesystem voranbringen.