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Solar Decathlon: Auf dem Weg zur klimaneutralen Stadt

Beim Solar Decathlon präsentieren 18 internationale Studierenden-Teams nachhaltige Lösungen für das Weiterbauen unserer Städte.

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© SD 21/22 Bergische Universität Wuppertal

Im Juni 2022 wird der weltweit größte universitäre Gebäude-Energie-Wettbewerb erstmals in Deutschland ausgetragen. Insgesamt werden sich 18 interdisziplinäre Studierenden-Teams in dem international renommierten Architektur- und Bauwettstreit messen, den das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) unterstützt. Auf den Berliner Energietagen 2019 hatte die Bergische Universität Wuppertal den Solar Decathlon Europe vorgestellt: Lebensnahe Lösungen auf dem Weg zu einer ressourceneffizienten, klimaneutralen Stadt. Eine international besetzte Fachjury hat die 18 Teams aus 11 Ländern ausgewählt, die sich diesem thematischen Zehnkampf – Decathlon – stellen.

SD 21/22 Europe Goes Urban: Quartier und klimaneutrale Stadt

Mit der 21. Austragung des international renommierten Hochschul-Wettbewerbs findet die europäische Variante nach Orten wie Madrid jetzt erstmals in Deutschland statt – mit städtischem Fokus. Mehr Klimaschutz durch weniger Ressourceneinsatz und mehr Nutzung erneuerbarer Energie: Im Mittelpunkt steht die Weiterentwicklung urbaner Quartiere und die klimaneutrale Stadt von morgen. Konkret soll vor Ort der urbane Gebäudebestand der Stadt Wuppertal, wo der Hochschul-Wettbewerb ausgetragen wird, und vergleichbaren europäischen Städten weiterentwickelt werden.

© SD 21/22 Bergische Universität Wuppertal

Impressionen SDE 2012 Madrid ©Solar Decathlon Europe

Um die Notwendigkeit zu beantworten, wie Ressourcen- und Klimaschutz mit den Ansprüchen einer sehr unterschiedlichen städtischen Gebäudestruktur in Einklang zu bringen sind, spielen im SDE 21/22 auch der Weiterbau im Bestand und der Geschosswohnungsbau eine wichtige Rolle. Zugleich liegen hier die größten Potenziale für eine urbane Energie- und Wärmewende.

Energieeffizienter Gebäudebestand

Die insgesamt 18 energetisch sanierten Gebäudekonzepte werden von den Studierenden-Teams daher entlang drei zentraler Herausforderungen entwickelt. Sie sind maßgeblich für eine nachhaltige Modernisierung des städtischen Gebäudebestands: Anbauen, Aufstocken oder Baulücken schließen. Bei den Sanierungs- und Nachverdichtungskonzepten ist der Wärmeschutz und auch die Wärmeversorgung auf Basis erneuerbarer Energien zentral. Im Finale werden die Entwürfe im Maßstab 1:1 einer breiten Öffentlichkeit präsentiert: 18 voll funktionsfähige und begehbare Gebäude, die über mehrere Stockwerke verfügen und bis zu 110 m2 Wohnfläche umfassen. Auf einem Veranstaltungs-Areal von rund 50.000 m² machen sie öffentlichkeitswirksam erlebbar, wie nachhaltiges Architektur-Design mit Bau- und Gebäudetechnik zukunftsweisend kombiniert werden.

© SD 21/22 Bergische Universität Wuppertal

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Nachhaltigkeit und Klimaschutz: Wissenstransfer im „Living Lab NRW“

Die diesjährigen Solar Decathlon-Häuser werden zum weiteren Wissenstransfer in das Nachfolgeprojekt des „Living Lab NRW“ integriert. Für die praktische Anwendung in den Forschungsbereichen optimieren sie Energie-Lösungen auf Basis von dezentralen, elektrischen Wärmepumpen oder in Form eines Nahwärmenetzes, das zunächst mit Biogas und perspektivisch mit Wasserstoff versorgt werden soll.

Alle Solar Decathlon-Häuser nutzen im energetischen Gesamtkonzept Solarsysteme zur Dekarbonisierung der Energieversorgung von Strom und Wärme, wie zum Beispiel Photovoltaikanlagen mit Batteriespeichern, thermische Solaranlagen oder hybride Solarsysteme. Zur Qualifizierung der Planung kommen Gebäude- und Anlagensimulationen zum Einsatz, die im Wettbewerb unter anderem mit Co-Heating Tests adressiert werden. Dabei finden in allen Häusern über mehrere Tage zeitgleich dynamische Heiz- und Abkühlversuch statt.

© SD 21/22 Bergische Universität Wuppertal

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Im Zentrum der Bewertung einer internationalen Fachjury steht eine ganzheitliche Betrachtung klimaschonender Bau- und Stadtkonzepte von morgen – von Preiswertigkeit über Ressourcen- und Energieeffizienz bis hin zu Sektorenkopplung und Mobilität. Durch das einzigartige Hochschul-Setting entwickelt der Solar Decathlon mit den Nachwuchskräften aller an Planung und Bau beteiligten Berufsgruppen die interdisziplinären Kompetenzen, die für eine energetische Sanierung und klimaneutrale Energieversorgung zentral sind.


Projektdaten „Auf einen Blick“:

Der international renommierte Architektur-Hochschulwettbewerb „Solar Decathlon Europe“ (SDE 21/22) findet im Juni 2022 erstmals in Deutschland statt. Im Fokus steht die Entwicklung urbaner Quartiere und die klimaneutrale Stadt von morgen. Das Besondere: Es wird wirklich gebaut – keine Modelle, sondern 18 echte und voll funktionsfähige Gebäude. Auf einem Areal von rund 50.000 m² modernisieren 18 interdisziplinäre Finalisten-Teams aus elf Ländern den urbanen Gebäudebestand und geben Einblick in die klimaneutrale Zukunft der Städte: Mehr Klimaschutz durch weniger Ressourceneinsatz und mehr Nutzung erneuerbarer Energie. 

Veranstaltet und wissenschaftlich begleitet wird der SDE 21/22 von der Fakultät für Architektur und Bauingenieurwesen der Bergischen Universität Wuppertal. Projektpartner ist unter anderem das Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie GmbH,WSW Wuppertaler Stadtwerke GmbH, Das Großprojekt wird gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.

  • Standort: Wuppertal

  • Projektzeitraum: 01.01.2019 - 31.12.2022

  • Fördergeber: Fördergeber:Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK)

  • Organisator: Bergische Universität Wuppertal

  • Projektpartner:

    • Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie GmbH

    • Utopiastadt gGmbH

    • Neue Effizienz GmbH

    • WSW Wuppertaler Stadtwerke GmbH

    • Stadt Wuppertal


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