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Serie zu Innovationen, Teil 1:

Mit Voll-Gas in eine grüne Zukunft

Wie sich die Gas-Infrastruktur für die Energiewende nutzen lässt: drei innovative Beispiele.

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© Robert Albrecht/BDEW

 

Umweltfreundlich, sicher und bezahlbar – so soll die Energieversorgung der Zukunft sein. Doch das geht nur mit Innovationen. Unsere Serie stellt jeweils drei Beispiele aus den Bereichen Gas, Strom und Breitband vor: 
Teil 1: Klimaschonende Innovationen für die Gas-Infrastruktur 

Vernetztes Europa

Wie ein Spinnennetz zieht es sich durch Europa: das Wasserstoff-Netz der Zukunft. Damit das Gas auch dort hinkommt, wo es gebraucht wird. Etwa 40.000 Kilometer soll das Netz umfassen – vom Süden Spaniens bis in den Norden Finnlands. Im Jahr 2040 soll es Wirklichkeit sein. Wie das zu schaffen ist? Ganz einfach: Die meisten Leitungen liegen schon im Boden. Noch transportieren sie Erdgas, in Zukunft jedoch Wasserstoff. Hinter der Idee steckt die Initiative für einen Europäischen Wasserstoff Backbone – eine Gruppe von 23 Fernleitungsnetzbetreibern aus 21 europäischen Ländern. Ihr Bericht zum „European Hydrogen Backbone“ von April 2021 führt die Ausbauschritte und Kosten auf. Demnach würde der Transport von einem Kilogramm Wasserstoff über 1.000 Kilometer 11 bis 21 Cent kosten – weniger als der Langstreckentransport per Schiff. Für den großvolumigen Energietransport wären die Gasleitungen auch kostengünstiger als Stromleitungen, die die gleiche Energiemenge liefern. 

Grüne Elbfähren

Jeden Tag bringen Fähren die Hamburger und ihre Gäste über die Elbe. Um mit der Zeit zu schippern, soll dieses öffentliche Verkehrsmittel im Hamburger Hafen klimafreundlicher werden. Die Hadag Seetouristik und Fährdienst betreibt acht Linien und hat 26 Schiffe auf dem Wasser. Die gesamte Flotte soll in naher Zukunft emissionsfrei unterwegs sein. Zunächst werden drei neue Wasserstoffschiffe als Pendlerfähren gebaut – mit Platz für 250 Fahrgäste und Stellfläche für Fahrräder. Die drei Fähren mit Hybrid-Antrieb sollen Ende 2021 in Betrieb gehen. Bis die Was-serstofftechnologie genehmigt ist, nutzen sie neben der Batterie einen Dieselmotor, der dann durch ein Brennstoffzellensystem ersetzt wird. Der Treibstoff soll mit grünem Windstrom erzeugt werden. Geplant ist, den Wasserstoff in Druckgasflaschen auf das Schiff zu bringen und dadurch das aufwendige Betanken zu vermeiden.  

Findige Sensoren  

Winzige Löcher in Erdgasleitungen erkennt und lokalisiert das ABB Ability Leckagensystem. Für Betreiber von Gasnetzen bedeutet das: Emissionen können deutlich verringert und das Klima geschont werden. Methansensoren, die mit laserbasierter Technologie arbeiten, reagieren schon auf kleinste Gasmengen aus bis zu 150 Metern Entfernung. Die Sensoren können an Fahrzeugen und Drohnen installiert werden und undichte Stellen schon beim schnellen Vorbeifahren oder Überfliegen erkennen. Durch hochempfindliche Messungen kann das System unterscheiden, ob es sich um in der Viehzucht und auf Müllhalden gebildetes Methan oder um Erdgas handelt, das aus einer unterirdischen Rohrleitung austritt. Das System ist seit 2018 auf dem Markt und erhielt letztes Jahr den Innovationspreis der deutschen Gaswirtschaft

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