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Statement für die Presse

BDEW zu den Ausschreibungsergebnissen Wind und Photovoltaik

Stefan Kapferer, Vorsitzender der Hauptgeschäftsführung des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW):

"Mittlerweile dokumentiert jede Ausschreibung die großen Probleme beim dringend notwendigen Ausbau der Windenergie an Land. Die Genehmigungssituation und die jüngsten Ausschreibungsergebnisse stehen in scharfem Kontrast zum notwendigen Ausbaupfad in Richtung des Ziels, 65 Prozent des Strombedarfs bis 2030 aus Erneuerbaren Energien zu bestreiten. Nach Berechnungen des BDEW müssten jährlich zwischen 2,9 und 4,3 GW (netto) aus Windenergie an Land-Anlagen zugebaut werden. Davon sind wir meilenweit entfernt. Erfreulicherweise hat das Bundeswirtschaftsministerium zahlreiche Vorschläge aufgegriffen, die der BDEW sowie weitere Wirtschafts- und Umweltverbände vorgelegt haben, um die größten Hemmnisse abzubauen. Völlig kontraproduktiv ist allerdings der Plan der Bundesregierung, künftig einen Mindestabstand von 1.000 Metern zwischen Windenergieanlagen und der nächsten Wohnbebauung pauschal festzuschreiben. Dieser soll auch für das Repowering gelten. Der BDEW sieht in dieser Maßnahme eine drastische Einschränkung der Flächen, die den energie- und klimapolitischen Zielen diametral entgegensteht.

Sehr erfreulich dagegen sind die Ausschreibungsergebnisse für die Solarenergie. Sie ist ein wichtiger Pfeiler der Energiewende. Es ist deshalb erforderlich, auch hier bestehende Hemmnisse abzubauen.  So sollte der 10 MW-Deckel für die Förderfähigkeit von PV-Freiflächenanlagen auf Konversionsflächen auf mindestens 20 MW erhöht werden. Um die Flächenpotenziale für die Photovoltaik zu erhöhen, fordert der BDEW, den 110 m-Korridor entlang von Autobahnen und Schienenwegen auszuweiten.

Mit Blick auf PV-Anlagen außerhalb von Ausschreibungen sind ebenfalls Kostensenkungspotentiale gehoben worden. Es ist deshalb richtig, den 52 GW-Deckel für diese PV-Anlagen außerhalb von Ausschreibungen aufzuheben. Der BDEW spricht sich schon seit geraumer Zeit dafür aus. Die Aufhebung des 52-GW-Deckels sollte dabei verbunden werden mit weiteren Maßnahmen zur Stärkung der Markt- und Systemintegration. Dazu gehört eine deutliche Absenkung der Deminimis-Schwelle für Ausschreibungen und die Anpassung des Rechtsrahmens für Eigenverbrauch. Der BDEW hat hierzu umfangreiche Vorschläge erarbeitet."

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