Hierzu erklärt Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung:
„Die Zahlen machen die Dringlichkeit des Erneuerbaren-Ausbaus noch einmal überdeutlich. Die Bundesregierung muss alle ihr zur Verfügung stehenden Maßnahmen ergreifen, um den Ausbau der Erneuerbaren massiv voranzutreiben – von der Photovoltaik-Anlage auf dem Privatdach bis hin zum Offshore-Windpark. Um den Ausbau der Windenergie an Land voranzutreiben, brauchen wir schnellere Planungs- und Genehmigungsverfahren und mehr Flächen für Windräder. Mindestabstände zu Wohnsiedlungen, wie sie in einigen Bundesländern bestehen, sind kontraproduktiv. Es ist gut, dass die Bundesregierung angekündigt hat, zwei Prozent der Flächen in Deutschland für die Erzeugung von Windenergie bereitzustellen. Es muss aber auch sichergestellt werden, dass auf diesen Flächen tatsächlich Windräder entstehen. Viel zu häufig scheitern Projekte im Laufe des Zulassungsverfahrens. Auch für den Ausbau der Windenergie auf See sollten zeitnah weitere Flächen ausgewiesen werden.
Mit Blick auf den Ausbau der Photovoltaik ist ein konsistenter Instrumentenmix aus finanziellen Anreizen für Unternehmen sowie Bürgerinnen und Bürger, mehr Flexibilität bei der Wahl der Nutzung des erzeugten PV-Stroms und eine deutliche Entbürokratisierung rund um den Bau und die Nutzung von PV-Anlagen notwendig. Bund und Länder müssen zudem mehr Flächen für Photovoltaik-Anlagen bereitstellen, zum Beispiel durch eine PV-Pflicht für öffentliche Neubauten oder innovative Konzepte wie Agri-PV oder schwimmende Solar-Anlagen. Es muss attraktiver werden, eine PV-Anlage auf das Dach zu montieren. Hemmschwellen für die Dachflächen-Photovoltaik müssen beseitigt werden.
Im Wärmesektor wird eine beschleunigte Altbausanierung und die Ablösung fossiler Technologien durch klimaneutrale Systeme jetzt noch wichtiger. Zudem müssen die Bedingungen für Netzausbau und Wasserstoff-Hochlauf schnellstens verbessert werden. Zur Erreichung der ehrgeizigen Klimaziele müssen die Energienetze in erheblichem Umfang aus- und umgebaut werden. Bereits heute investieren die Netzbetreiber mehr als 10 Milliarden Euro jährlich. Das Motto kann jetzt nur noch heißen: Beschleunigung jetzt!“