"Die Ergebnisse zeigen: Die wettbewerbliche Ermittlung der KWK-Zuschlagshöhe funktioniert grundsätzlich. Das niedrige Ausschreibungsvolumen hat allerdings dazu geführt, dass nur sieben Projekte mit einem Gesamtumfang von 82 MW einen Zuschlag erhalten konnten. Damit wurde das Ziel, KWK-Projekte in einem Umfang von 100 MW zu fördern, klar verfehlt. Dies könnte auch bei den kommenden Ausschreibungen passieren. Damit droht sich der Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung zu verzögern – trotz der Potenziale der KWK für die Energiewende und den Klimaschutz. Die Politik sollte daher das Auktions-Volumen auf 150 MW je Ausschreibung und damit auf 300 MW pro Jahr erhöhen.
Erfreulich ist, dass in der aktuellen Auktion auch einige kleinere Projekte (ein bis zehn MW) zum Zuge gekommen sind. Auch hier gilt aber: Ein sehr niedriges Ausschreibungsvolumen erschwert die Chancen kleinerer KWK-Projekte. Diese haben höhere Stromgestehungskosten als beispielsweise Anlagen mit 40 oder 50 MW. Aufgrund der passgenauen Auslegung der KWK-Anlagen auf den jeweiligen Anwendungszweck sind aber kleinere flexible KWK-Anlagen oft die am besten geeignete Option. Diese Anlagen dürfen nicht durch einen zu hohen Kostendruck ins Hintertreffen geraten. Auch deshalb sollte das Ausschreibungsvolumen erhöht werden."
Zum Hintergrund: Die Bundesnetzagentur (BNetzA) hat am vergangenen Freitag die wichtigsten Ergebnisse zur ersten Ausschreibung für Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen (KWK-Anlagen) im Bereich zwischen einem und 50 Megawatt (MW) veröffentlicht. Auf das ausgeschriebene Volumen von 100 MW sind 20 Gebote über insgesamt 225 MW bei der BNetzA eingegangen. Dabei betrug der niedrigste Gebotswert 3,19 Cent/kWh, der höchste lag bei 4,99 Cent/kWh und der durchschnittliche Zuschlagswert berechnete sich mit 4,05 Cent/kWh. Es durften Gebote mit einem maximalen Gebotswert von bis zu 7 Cent/kWh abgegeben werden.