„Die Initiative der Europäischen Kommission ist ein wichtiger Schritt, um die massiven Folgen, die die Corona-Pandemie auf die EU-Staaten hat, abzufedern und dabei den Klimaschutz weiter voranzutreiben. So kann der EU-Recovery-Plan zu einer zentralen Stellschraube werden, um die Wirtschaft zukunftsfest aufzustellen und die CO2-Emissionen nachhaltig und europaweit zu reduzieren. Um diesen Weg erfolgreich fortzusetzen, sollte der European Green Deal im Zentrum des EU-Recovery-Plans stehen.
Es ist konsequent und zielführend, dass die Fördermaßnahmen insbesondere auch für den Ausbau der Erneuerbaren Energien und Netzinfrastrukturen grenzüberschreitend angelegt werden sollen. Richtig ist auch der Fokus auf die Digitalisierung, um die Erneuerbaren durch Flexibilitäts- und Lastmanagement weiter im Energiesystem zu integrieren, etwa in Bezug auf Elektromobilität.
Positiv ist auch, dass neben der Energieerzeugung aus Erneuerbaren vor allem auch die energieeffiziente Gebäuderenovierung und klimafreundliche Mobilität in den Fokus rücken. Das sind wichtige Hebel für die CO2-Reduktion aber auch für die Sicherung zahlreicher Arbeitsplätze. Einen weiteren wichtigen Akzent setzt die EU-Kommission mit der geplanten Förderung von Wasserstofftechnologien und entsprechender grenzüberschreitender Transportinfrastrukturen. Dieses Zukunftsthema ist prädestiniert, um als europäisches Projekt vorangetrieben zu werden. Die EU hat hier die Chance, die Technologieführerschaft zu übernehmen.
Wenn der EU-Recovery-Plan klug ausgestaltet ist und von allen Mitgliedstaaten mitgetragen wird, kann er sich nicht nur als Wirtschaftsmotor erweisen, sondern auch den Zusammenhalt der Länder gerade in dieser schwierigen Situation stärken. Auch mit Blick auf die deutsche Ratspräsidentschaft bietet das eine gute Chance, um die Bewältigung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise in der EU mit Investitionen in den Klimaschutz zu verbinden und dadurch dem Ziel der Klimaneutralität bis 2050 einen großen Schritt näher zu kommen.“