Derzeit läuft die Ressortabstimmung zum Masterplan Ladeinfrastruktur II. Der BDEW, dessen Mitgliedsunternehmen über 80 Prozent der öffentlichen Ladeinfrastruktur betreiben sowie die Netzanschlüsse bereitstellen, hat heute hierzu eine Stellungnahme an die Ministerien verschickt.
Um die Rahmenbedingungen für den Ausbau der Ladeinfrastruktur zu verbessern, wurden insgesamt 62 Maßnahmen im Masterplan gebündelt. Die Vielzahl dieser Maßnahmen ist auf eine Bedarfs- und Ausbauplanung durch den Bund ausgerichtet. Wichtig wäre jedoch eine deutlichere Orientierung an der Unterstützung des privatwirtschaftlichen Ausbaus, damit der bisherige, privatwirtschaftlich organisierte Hochlauf des Ladeangebots nicht ausgebremst wird. Hierzu erklärt Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung:
„Das Ladeangebot ist viel besser als die öffentliche Diskussion vermuten lässt. Schon heute können mit den vorhandenen Ladesäulen bis zu sechs Millionen Elektroautos versorgt werden. Aktuell fahren rund 760.000 vollelektrische Pkw auf Deutschlands Straßen.
Die Unternehmen investieren massiv in den weiteren Ausbau des Ladeangebots. Sie haben das Ladeangebot in den letzten Jahren vorauslaufend ausgebaut und dabei immer wieder auch technische Weiterentwicklungen berücksichtigt. Die Politik kann diesen Markt klug flankieren.
Der neue Masterplan der Bundesregierung setzt aus Sicht des BDEW noch zu sehr auf Regulierung und staatliche Planung. Wir müssen weg von langwierigen Prüfaufträgen und ineffizienten Fördermaßnahmen. Wichtig wäre die Fokussierung auf wenige hilfreiche Maßnahmen. Hier gilt: Weniger ist mehr. Hilfreich wären die Bereitstellung von Flächen des Bundes, Vereinfachungen bei den Förderprogrammen und schnellere Genehmigungsverfahren. Darüber hinaus brauchen wir eine Evaluierung der Wirksamkeit des Masterplans.“