„Es bleibt abzuwarten, ob die heute vollzogene Aufsplittung der deutsch-österreichischen Preiszone tatsächlich zu der erhofften Entlastung der Stromnetze führt. Dieser Schritt widerspricht in jedem Fall dem Streben nach möglichst großen und damit liquiden Strommärkten in Europa.
Ein solches Projekt im größten Strommarkt Europas durchzuführen bedeutet zudem große Umstellungsprozesse bei allen Projektpartnern und schränkt die Handelsflüsse massiv ein.
Die Aufsplittung in kleinere Preiszonen wird jedenfalls nicht den Druck beim Netzausbau mindern. Gerade in Deutschland müssen wir den Netzausbau zwischen Nord und Süd entschlossen vorantreiben und mit dem Ausbau der Erneuerbaren synchronisieren.“
Zum Hintergrund:
Die Bundesnetzagentur hatte 2015 erstmals die Trennung der deutsch-österreichischen Strompreiszone angekündigt. Ziel ist es, die Stromnetze zu entlasten und den Bedarf an Redispatch-Maßnahmen zu verringern.
Mit der heute vollzogenen Aufsplittung haben die beiden Länder keinen einheitlichen Strompreis mehr. Das hat Auswirkungen auf grenzüberschreitende Lieferungen: Während die Energieunternehmen bisher ohne Einschränkungen Strom ins Nachbarland liefern konnten, benötigen sie hierfür ab sofort Transportrechte.