Hierzu erklärt Stefan Kapferer, Vorsitzender der BDEW-Hauptge-schäftsführung:
„Die allgemeine Zustimmung zur Energiewende ist nach wie vor hoch. Sobald es jedoch konkret wird, formiert sich vor Ort oftmals Widerstand. Es ist deshalb gut, dass sich die Politik stärker um das eminent wichtige Thema Akzeptanz kümmern will. Gegen den Willen der Bevölkerung lässt sich das Ausbauziel von 65 Prozent Erneuerbarer Energien bis 2030 nicht realisieren.
Es muss aber allen bewusst sein: Einen ‚one-size-fits-all‘-Ansatz kann es nicht geben, zu verschieden sind die Beweggründe für Proteste. Die Politik sollte die vielfältigen Erfahrungen berücksichtigen, die die Energieunternehmen vor Ort bereits mit Infrastrukturprojekten gesammelt haben. Schon heute ist es vielfach gängige Praxis der Unternehmen, in den Austausch mit den Anwohnern zu treten.
Grundsätzlich sollte alles vermieden werden, was zu weiteren Ausbau-restriktionen, Verfahrensverzögerungen oder Marktverunsicherungen führt. Positiv auf die Akzeptanz wird sich eine Regelung auswirken, die im Zuge des Energiesammelgesetzes verabschiedet wurde: Mit der Einführung einer bedarfsgerechten Nachtkennzeichnung von Windanlagen wird in vielen Fällen eine permanente nächtliche Warnbeleuchtung vermieden.
Keine Akzeptanzprobleme gibt es beim Ausbau von Windenergie-anlagen auf See. Deshalb sollten zügig Sonderausschreibungen für Offshore-Wind-Kapazitäten erfolgen. Ähnlich ist die Situation bei Photovoltaik-Freiflächenanlagen in der Nähe von Autobahnen und Schienenwegen.“