Wie funktioniert die Blockchain-Technologie und welche Möglichkeiten bietet sie der Energiewirtschaft? Bereitet sie den Weg für neue Geschäftsmodelle und noch mehr Effizienz? Wann können wir mit dem Durchbruch der Technologie rechnen und was bedeutet das für die Unternehmen? Die heute veröffentlichte Studie "Blockchain in der Energiewirtschaft - Potenziale für Energieversorger" gibt eine fundierte Einschätzung und zeigt anhand konkreter Beispiele, wo in der Energiewirtschaft Blockchain-Anwendungen bereits genutzt werden. Der BDEW hat die Publikation in enger Zusammenarbeit mit Prof. Jens Strüker, Geschäftsführer des Instituts für Energiewirtschaft INEWI an der Hochschule Fresenius, erstellt. Sie ist das Ergebnis aus zahlreichen Experteninterviews.
Die Studie zeigt: Die Blockchain-Technologie hat das Potenzial, den Datenaustausch im zunehmend dezentralen Energiesystem zu erleichtern und Prozesse zu beschleunigen. Sie ermöglicht einen effizienten, transparenten und sicheren Austausch von Informationen. Das eröffnet den Unternehmen neue Möglichkeiten zum Beispiel für die Optimierung von Prozessen im Strom- und Gasgroßhandel, für die Ladeinfrastruktur und Bezahlsysteme in der Elektromobilität oder auch die Zertifizierung von Energieprodukten. Deutlich wird aber auch: Bis ein endgültiger Durchbruch der Technologie im Energiesektor erfolgen kann, müssen noch technische und rechtliche Rahmenbedingungen geklärt werden.
"Das Energiesystem wird immer dezentraler, komplexer und vernetzter. Es ist daher richtig, alle Optionen auszuloten, die den Datenaustausch zwischen Erzeugungsanlagen, Netzen und Speichern erleichtern können. Die Blockchain-Technologie eröffnet ein weites Feld für Innovationen und neue Geschäftsmodelle. Und das direkt vor unserer Haustür: Deutschland ist einer der Hotspots für Blockchain-Anwendungen in der Energiewirtschaft. Hier spielt die Musik - das gilt vor allem für den Standort Berlin. Wer sich in dieser frühen Phase in die Entwicklung der Technologie einbringt, kann sich neue Rollen und Segmente sichern", so Stefan Kapferer, Vorsitzender der BDEW-Hauptgeschäftsführung.
"Viele Anwendungen in der Energiewirtschaft lassen sich bereits mit heutigen Blockchains umsetzen. Da das Entwicklungstempo sehr hoch ist, werden in absehbarer Zeit Blockchain-Technologien verfügbar sein, die auch höchste Anforderungen bezüglich Geschwindigkeit und Energieverbrauch erfüllen", so Strüker.
Ergänzend zur Studie bietet der von BDEW und PwC entwickelte "Blockchain-Radar Energie & Mobilität" einen Überblick aktueller Akteure und Anwendungen im Bereich Blockchain in der Energiewirtschaft.
Sowohl die Blockchain-Studie als auch der Blockchain-Radar sind abrufbar unter: http://www.bdew.de/digitalisierung