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Erzeugungsmix 2018 und Entwicklung der CO2-Emissionen:

CO2-Emissionen der Energiewirtschaft sinken 2018 um 11 Millionen Tonnen

Stromerzeugung: Erneuerbare Energien wechseln auf die Überholspur / Sorge um erfolgreichen Abschluss der Kommission Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung

Auch im Jahr 2018 ist die Stromerzeugung aus Kohle zurückgegangen, während die Erneuerbaren Energien weiter auf Wachstumskurs sind:

Nach vorläufigen Zahlen des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) stieg der Beitrag der regenerativen Energien zum Erzeugungsmix 2018 auf insgesamt 35 Prozent (2017: 33 Prozent). Der Anteil des in Stein- und Braunkohlekraftwerken erzeugten Stroms hingegen sank auf 35 Prozent (2017: 37 %). Damit ziehen die Erneuerbaren mit der Kohleverstromung gleich und wechseln mit Blick auf den weiteren regenerativen Zubau auf die Überholspur. Der Einsatz von Erdgas entspricht dem Vorjahreswert: Knapp 13 Prozent des erzeugten Stroms stammt aus Gaskraftwerken (2017: 13 %). Kernenergie steuerte nahezu unverändert knapp 12 Prozent bei, sonstige Anlagen (u.a. Pumpspeicher- und Heizölkraftwerke) wie im Vorjahr 5 Prozent.

Der Rückgang der konventionellen Erzeugung führte 2018 wie in den Vorjahren erneut zu sinkenden Treibhausgas-Emissionen: In diesem Jahr sank der Ausstoß von CO2 gegenüber dem Vorjahr um ca. 11 Millionen Tonnen. „Damit bleibt die Energiewirtschaft auf dem Zielpfad einer Reduktion der Treibhausgase um 40 Prozent bis 2020 – im Gegensatz zu anderen Sektoren“, sagte Stefan Kapferer, Vorsitzender der BDEW-Hauptgeschäftsführung, heute in Berlin. „Die beschleunigte Verlagerung der Stromerzeugung aus CO2-intensiven hin zu CO2-armen und nahezu CO2-freien Energieträgern ist in vollem Gang. Die Energiewirtschaft ist mit Blick auf die Energie- und Klimaziele eindeutig auf Kurs.“

Mit Sorge blickte Kapferer auf die von der Bundesregierung veranlasste Verschiebung des Endberichts der Kommission „Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung“: „Diese Verschiebung darf nicht dazu führen, dass die Kommission und ihre Arbeit bis zum neuen Abschlussdatum Anfang Februar 2019 in Frage gestellt und zerredet wird. Mit diesem Gremium besteht die vermutlich einmalige Chance auf einen breiten energiepolitischen Konsens mit Blick auf Klimaschutz, Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit sowie der Vermeidung von Strukturbrüchen in den betroffenen Regionen. Im energiewirtschaftlichen Bereich der Kommission waren wir auf einem guten Weg in Richtung eines tragfähigen Kompromisses. Das darf nicht leichtfertig verspielt werden.“

Kapferer forderte zudem mehr Tempo beim Erneuerbaren-Ausbau: „Wir brauchen zügig Sonderausschreibungen für Wind offshore – hier wird bisher Potenzial verschenkt. Zudem brauchen wir Planungs- und Investitionssicherheit für Wind onshore-Projekte. Darüber hinaus muss die Förderung der Akzeptanz für Windkraftprojekte und des dringend notwendigen Netzausbaus ganz oben auf der energiepolitischen Agenda stehen.“

Kapferer sprach sich zudem erneut für eine CO2-Bepreisung in den Sektoren aus, die nicht dem europäischen Emissionshandel unterliegen: „Es ist höchste Zeit, dem CO2-Ausstoß auch in den Sektoren Verkehr und Wärme einen Preis zu geben. Außerdem sollte die Stromsteuer gesenkt werden, damit regenerativ erzeugter Strom attraktiver für den Mobilitäts- und Wärmesektor wird. Und wir brauchen endlich eine steuerliche Abschreibung für energetische Gebäudesanierungen eingeführt werden, um das gewaltige CO2-Einsparpotenzial im Wärmemarkt zu heben.“

Einen Foliensatz mit den Zahlen zu Stromerzeugung 2018 und CO2-Emissionen können Sie als Anlage zu dieser Pressemeldung auf unserer Website abrufen.

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