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Bun­des­wei­ter Ak­ti­ons­tag Elek­tro­mo­bi­li­tät der En­er­gie­wirt­schaft:

En­er­gie­bran­che lädt zur Fahrt ins Grüne – in der Stadt und auf dem Land

Vor­ur­tei­le gegenüber E-Mo­bi­li­tät abbauen / Neue Umfrage: 25 Prozent der Ver­brau­cher können sich E-Au­to-Kauf innerhalb von 5 Jahren vor­stel­len

Zum Start des vom Bun­des­ver­band der Energie- und Was­ser­wirt­schaft (BDEW) or­ga­ni­sier­ten bun­des­wei­ten Ak­ti­ons­ta­ges Elek­tro­mo­bi­li­tät hat die En­er­gie­bran­che ihre zentrale Rolle in der Mobilität von morgen betont: „Während wir in der Ära der Benzin- und Die­sel­fahr­zeu­ge keine Rolle im Ver­kehrs­sek­tor hatten, wird die En­er­gie­bran­che im Verkehr der Zukunft zu einem zentralen und un­ver­zicht­ba­ren Player. Wir sehen uns als Partner der Ver­brau­che­rin­nen und Ver­brau­cher beim Thema Elek­tro­mo­bi­li­tät“, sagte Christian Mey­er-Ham­mer­ström, BDEW-Vi­ze­prä­si­dent und Ge­schäfts­füh­rer der Os­ter­hol­zer Stadt­wer­ke, heute in Berlin. Mit dem Ak­ti­ons­tag wolle die En­er­gie­bran­che dazu beitragen, dass Elek­tro­mo­bi­li­tät stärker vom Kunden her gedacht wird. Bun­des­weit be­tei­li­gen sich über 60 En­er­gie­ver­sor­ger unter dem Motto „Fahrt ins Grüne“ mit ver­schie­de­nen Aktionen am Ak­ti­ons­tag.

Der Ak­ti­ons­tag soll auch dazu beitragen, einige Vor­ur­tei­le und Mythen zu ent­kräf­ten. So werde immer wieder behauptet, die Strom­net­ze seien einer großen Zahl von E-Fahr­zeu­gen nicht gewachsen. Dr. Johannes Teyssen, Vor­stands­vor­sit­zen­der von E.​ON SE, betonte im Rahmen der Auf­takt-Ver­an­stal­tung des Ak­ti­ons­ta­ges in Berlin die Leis­tungs­fä­hig­keit der En­er­gie­in­fra­struk­tur: „Als größter deutscher Netz­be­trei­ber trägt E.​ON eine besondere Ver­ant­wor­tung, damit der Umstieg auf Elek­tro­mo­bi­li­tät gelingt. Wir sind selbst auf rasant steigende Neu­zu­las­sun­gen gut vor­be­rei­tet und werden zu­sätz­lich 2,5 Mrd. in den Ausbau und die Di­gi­ta­li­sie­rung unserer Strom­net­ze bis zum Jahr 2045 in­ves­tie­ren. Bei einer Voll­elek­tri­fi­zie­rung sind das 400 Euro je E-Auto. An unseren Strom­net­zen wird die Elek­tro­mo­bi­li­tät sicher nicht scheitern.“

Auch die Sicht auf die An­for­de­run­gen an die Lad­ein­fra­struk­tur und die Reich­wei­te von E-Fahr­zeu­gen müsse sich ändern, betonte Ulf Schulte, Managing Director des La­de­säu­len­be­trei­bers Allego: „Reich­wei­ten­angst erleben Fah­re­rin­nen und Fahrer von E-Autos in Deutsch­land immer seltener. Die Lad­ein­fra­struk­tur in Deutsch­land wächst mit or­dent­li­cher Ge­schwin­dig­keit und hier­zu­lan­de steht ein immer eng­ma­schi­ge­res Netz an La­den­stand­or­te bereit. Damit wird die Nutzung von Elek­tro­au­tos im Alltag leichter. Al­ler­dings sind nun auch die Fahr­zeug­her­stel­ler gefordert, mas­sen­taug­li­che E-Fahr­zeug­mo­del­le für den privaten Gebrauch, den ÖPNV sowie für Lie­fer­ver­keh­re an­zu­bie­ten.“

Dass die Kunden mit Blick auf Elek­tro­mo­bi­li­tät noch unsicher, aber durchaus auf­ge­schlos­sen sind, zeigt eine neue re­prä­sen­ta­ti­ve BDEW-Um­fra­ge: Demnach erwarten nur knapp 25 Prozent der Befragten, dass Elek­tro­au­tos innerhalb der nächsten 5 Jahre zum normalen Stra­ßen­bild gehören werden. Aber: Es könnten sich immerhin fast 25 Prozent vor­stel­len, innerhalb der nächsten 5 Jahre ein Elek­tro­au­to zu kaufen.

Mey­er-Ham­mer­ström betonte zudem, Elek­tro­mo­bi­li­tät sei auch ein chan­cen­rei­ches Thema für ländlich geprägte Regionen. „Es heißt zwar oft, E-Mo­bi­li­tät sei vor allem für Me­tro­po­len geeignet. Aber: E-Mo­bi­li­tät funk­tio­niert auch auf dem Land. 85 Prozent der La­de­vor­gän­ge finden zu Hause oder im Betrieb statt. Dafür werden Wallboxen benötigt. Hier ist der ländliche Raum gegenüber Me­tro­pol­re­gio­nen sogar im Vorteil, da auf dem Land die Ei­gen­heim-Quo­te höher ist. Hier gibt es weniger Probleme mit dem Miet- und Ei­gen­tums­wohn­recht.“ Auch für Pendler, die täglich zur Arbeit in die Städte fahren, werde das Thema Reich­wei­ten-Angst an Bedeutung verlieren: Laut Sta­tis­ti­schem Bundesamt haben 76 Prozent der Er­werbs­tä­ti­gen in Deutsch­land einen maximalen täglichen Hin- und Rückweg zur Arbeit von knapp 50 Ki­lo­me­tern, wö­chent­lich also von 250 Ki­lo­me­tern. Bereits heute haben E-Fahr­zeu­ge durch­schnitt­lich eine Reich­wei­te von etwa 250 bis 300 Ki­lo­me­tern. Pendlern würde also schon heute ein La­de­vor­gang pro Woche reichen.

Ein besonders wichtiges Thema sei der schnelle Ausbau der privaten Lad­ein­fra­struk­tur. Das Miet- und Wohn­ei­gen­tums­rechts müsse geändert werden, um den Einbau von privaten La­de­säu­len in Mehr­fa­mi­li­en­häu­sern zu er­leich­tern. „Leider zieht sich die Dis­kus­si­on zur not­wen­di­gen Novelle schon drei Jahre hin. Die Bun­des­re­gie­rung sollte den Bun­des­län­dern Bayern und Ba­den-Würt­tem­berg folgen, die in Kürze Vor­schlä­ge für eine kleine Novelle vorlegen werden. In diesem Sinne sollte das Bun­des­jus­tiz­mi­nis­te­ri­um von der Bremse gehen.“

Weitere In­for­ma­tio­nen zum Ak­ti­ons­tag Elek­tro­mo­bi­li­tät: www.​fahrt-ins-grü­ne.com

Fakten zur In­fra­struk­tur und zum Strom­be­darf für die E-Mo­bi­li­tät

Nicht genug Strom für E-Autos?
Es wird oft behauptet, es gebe nicht genug Strom für eine große Anzahl von E-Autos. Das Gegenteil ist richtig: E-Autos sind sehr effizient. Sollten 2030 wirklich 10 Millionen Elek­tro­fahr­zeu­ge auf deutschen Straßen unterwegs sein, würde der Strom­ver­brauch nur um 4 Prozent steigen. Darauf ist die En­er­gie­wirt­schaft vor­be­rei­tet. Gleich­zei­tig wird dieser Strom dann bereits zu zwei Dritteln aus Er­neu­er­ba­ren Energien stammen – deren Ausbau treibt die En­er­gie­wirt­schaft kon­se­quent voran.

Zu wenig La­de­mög­lich­kei­ten?
Immer wieder wird auch behauptet, es gebe nicht genug La­de­säu­len. Fakt ist: Aktuell exis­tie­ren in Deutsch­land schon über 20.600 öf­fent­li­che La­de­punk­te. Das würde aus­rei­chen, um weit über 400.000 Elek­tro­fahr­zeu­ge re­gel­mä­ßig zu laden. Aktuell sind hier­zu­lan­de rund 210.000 E-Autos zu­ge­las­sen. Es stehen also doppelt so viele La­de­punk­te zur Verfügung wie benötigt. Viele weitere werden in den nächsten Jahren hin­zu­kom­men – an Au­to­bah­nen, Su­per­märk­ten und in den In­nen­städ­ten.

Bricht das Stromnetz zusammen, wenn viele E-Autos gleich­zei­tig laden?
Ein weiteres Vorurteil lautet, dass bei Millionen E-Autos das Stromnetz zu­sam­men­bre­chen könnte. Auch das ist falsch, wie Studien zeigen. Die deutschen Strom­net­ze könnten schon heute bis zu 13 Millionen Elek­tro­fahr­zeu­ge laden. Das ent­spricht 30 Prozent des deutschen PKW-Be­stan­des. Darüber hinaus bereitet sich die En­er­gie­wirt­schaft kon­ti­nu­ier­lich auf mehr E-Autos vor. Dafür baut sie nicht nur neue Netze – auch moderne Tech­no­lo­gi­en und in­tel­li­gen­tes La­de­ma­nage­ment tragen dazu bei, dass es bei Millionen Elek­tro­fahr­zeu­gen auf unseren Straßen keine Strom-Eng­päs­se geben wird.

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