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BDEW zur Messe ISH Energy:

Für eine erfolgreiche Wärmewende braucht es Regelungen aus einem Guss

Heute startet in Frankfurt die ISH Energy. Die Weltleitmesse zeigt Innovationen für den Wärmemarkt, die Kälte-, Klima- und Lüftungstechnik sowie die intelligente Haus- und Gebäudeautomation. Zum Start der Messe erklärt Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung:

„In diesem Jahr plant die Bundesregierung wichtige Weichenstellung für eine klimafreundliche Wärmeversorgung. Dabei ist es entscheidend, dass die Bundesregierung Regelungen aus einem Guss vorlegt. Die kommunale Wärmeplanung, die Umsetzung des 65%-Erneuerbaren-Ziels für neue Heizungen im Gebäudeenergiegesetz (GEG) sowie entsprechende Förderprogramme müssen gemeinsam erdacht und eng verzahnt werden – idealerweise als ein Gesetzespaket. Es kann nicht sein, dass sich Regelungen letztlich gegenseitig behindern.

Klar ist: Die Wärmewende muss vor Ort umgesetzt werden. Das hat auch die Bundesregierung mit ihrem Vorhaben einer kommunalen Wärmeplanung erkannt. Jedoch muss dieser Ansatz auch zu Ende geführt werden. Das heißt: Die Bundesregierung sollte Ziele für den Pfad zu einer klimaneutralen Wärmeversorgung aufstellen, die konkrete Umsetzung jedoch technologieoffen den Kommunen überlassen. Sie können in Anbetracht regionalen Gegebenheiten, der vorhandenen Leitungsinfrastruktur und dem Zustand und Alter der Häuser am besten entscheiden, wie sich die Wärmeversorgung vor Ort schnell und effizient dekarbonisieren lässt. Zentral ist, dass die Bundesregierung keine Technologie – und sei es durch überzogene Detailanforderungen - von vorneherein ausschließt, die künftig klimaneutral Wärme in die Wohnungen bringen kann.

Die große Herausforderung in der Wärmewende ist es, den Bestand so umzubauen, dass klimaneutral geheizt werden kann. In Anbetracht der vielen Millionen privaten Hauseigentümer und Vermieter muss die Politik mit sehr viel Fingerspitzengefühl vorgehen. Die Hauseigentümer dürfen weder mit komplexen Anforderungen zur Wärmeversorgung und energetischen Sanierung ihrer Gebäude verunsichert, noch dürfen sie finanziell überfordert werden. Hierfür gibt es keine Lösung von der Stange. Es ist richtig, dass Wärmepumpen und Fernwärme im Zentrum der Wärmewende stehen. Wir brauchen aber künftig bezahlbare praxistaugliche Lösungen und dazu zählen auch gasbasierte (Hybrid-) Systeme – betrieben mit erneuerbaren und dekarbonisierten Gasen, wie Wasserstoff und Biogas.“

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