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BDEW zur gasfachlichen Aussprachetagung 2017 in Köln:

Heizungsmarkt: Die Kunden setzen auf Gas

Aktuelle BDEW-Umfrage: Image von Erdgas im Wärmemarkt steigt

Berlin, 29. November 2017 –  Nach aktuellen Zahlen bleibt Erdgas auch weiterhin Nummer eins bei den Heizungssystemen in Deutschland. Bereits in den ersten drei Quartalen dieses Jahres wurden 219.000 Baugenehmigungen für Wohnungen gemeldet. Davon werden fast 40 Prozent (39,6) mit einer Erdgasheizung ausgestattet. Nimmt man noch die Fernwärme hinzu, die zu fast 40 Prozent aus Erdgas erzeugt wird, bedeutet dies: In rund 106.000 Wohnungsneubauten kommt Gas zum Einsatz. Auch im Gebäudebestand liegt Erdgas vorne: Die große Mehrheit (49,4 Prozent) wurde 2016 mit Erdgas beheizt. „Die Markterfolge von Erdgas im Neubau zeigen, dass dieser Energieträger ein hohes Ansehen und Vertrauen bei den Verbrauchern genießt. Das kann auch die Politik nicht ignorieren", sagte Anke Tuschek, Mitglied der BDEW-Hauptgeschäftsführung, heute zum Auftakt der diesjährigen gasfachlichen Aussprachetagung (gat).

Allein mit dem Ersatz veralteter Heiztechnik durch moderne Gas-Brenn-wertkessel lassen sich nach BDEW-Angaben schnell und bezahlbar über 30 Millionen Tonnen CO2 bis 2030 einsparen – und damit fast zwei Drittel der Vorgabe aus dem Klimaschutzplan. Allerdings steht die Heizungsmodernisierung weit unten auf der Prioritätenliste der Hausbesitzer. „Zu den Hindernissen für einen Heizungstausch gehören insbesondere die Investitionskosten. Deshalb sollte eine neue Bundesregierung eine attraktive Steuerförderung für energetische Sanierungsmaßnahmen aufsetzen, um so eine Modernisierungsoffensive im Gebäudesektor auszulösen.“ Der BDEW hatte hierzu kürzlich gemeinsam mit BDI, DGB, dena, und ZDH einen konkreten Modellvorschlag für die steuerliche Förderung vorgelegt.

Dass Erdgas bei den Kunden ein sehr gutes Image hat, zeigt sich auch an der jährlichen BDEW-Befragung unter Eigenheimbesitzern. Erste Ergebnisse der aktuellen Umfrage präsentierte der BDEW vorab auf der gat: Auf die Frage, mit welchem Energieträger sie heute ihr Haus beheizen würden, würden sich auch 2017 über 40 Prozent für Erdgas entscheiden. Zählt man die – noch umweltfreundlichere – Kombination Erdgas und Solar dazu, würden über die Hälfte der Befragten sich für eine Gasheizung entscheiden. Über die Hälfte der Befragten glaubt zudem, dass Erdgas in Zukunft noch grüner werden kann. Befragt, wie dies gelingen kann, sprach sich ein Drittel der Befragten dafür aus, mehr Bio-Erdgas zu verwenden. „Dafür muss Bio-Erdgas endlich vollumfänglich als Erneuerbare Energie im Rahmen der Energieeinspar-Verordnung und des Erneuerbare-Energien-Wärmegesetzes anerkannt werden“, forderte Tuschek.

Die Debatte über den Klimaschutzplan und dessen schlussendlich verabschiedete Version hätten gezeigt, dass sich der Blick der Politik auf Gas durchaus zum positiven gewandelt hat. „Darauf können wir als Branche aufbauen. Der BDEW hat deshalb den gemeinsamen Branchen-Appell "Gas kann grün" und die von 12 Verbänden getragene Erklärung der Gaswirtschaft zur CO2-Reduzierung initiiert.“

Zudem habe der BDEW die „Zukunftsstrategie Gas“ aufgesetzt. Ziel sei es deutlich zu machen, dass die Gaswirtschaft und der Energieträger Gas die Politik in erheblichem Umfang dabei unterstützen können, die Energie- und Klimaziele zu erreichen. Zur Unterlegung zeige die Gaswirtschaft auf, wie sie es bis zum Jahr 2050 schaffen kann, zunehmend regenerativer zu werden. „Die Gasstrategie basiert auf drei Elementen: Erstens: Die Infrastruktur ist mit Speichern und einem gut ausgebauten Netz - mit Leitungen bis in die Gebäude - bereits vorhanden. Zweitens: Das Produkt ist jetzt schon energiewende- und klimaschutztauglich. Moderne Erdgasheizungen senken - beispielsweise in Kombination mit Solarthermie oder Biomethan - schnell und bezahlbar den CO2-Ausstoß. Drittens: Gas kann grün - In seinen CO2-neutralen Varianten Biomethan und als Produkt aus Power-to-Gas, angetrieben von Strom aus Wind und Sonne. Der BDEW wird weiterhin mit Nachdruck die wichtige Rolle von Erdgas bei der Erreichung der Klimaziele kommunizieren“, so Tuschek.

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