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Pressestatement

Kerstin Andreae zu Nord Stream 1

Nach dem Ende der Wartungsarbeiten an der Gaspipeline Nord Stream 1 sind wieder Gasflüsse zu verzeichnen. Hierzu erklärt Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung:

„Dass aktuell wieder Gas durch Nord Stream 1 fließt, kann höchstens zu vorläufiger Beruhigung beitragen. Auf eine dauerhafte und verlässliche Belieferung aus Russland werden wir nicht mehr bauen können. Auch in den kommenden Wochen und Monaten ist es alles andere als unwahrscheinlich, dass vermeintliche technische „Gründe“ angeführt werden, die die Gaslieferungen aus Russland angeblich erschweren. Deshalb müssen wir mit Blick auf den kommenden Winter und die nächsten Jahre weiterhin alles für den Aufbau alternativer Gasimportstrukturen und den schnellen Ausbau der Erneuerbaren Energien sowie den Hochlauf einer Wasserstoffindustrie tun.
 
Es ist gut, dass es eine breite Debatte über das Thema Energiesparen gibt. In der Bevölkerung gibt es laut Umfragen die Bereitschaft, Energie wo möglich einzusparen. Auch in der Industrie sind Einsparpotenziale vorhanden, die gehoben werden können. Wichtig ist der europäische Blick auf das Thema Versorgungssicherheit: Die Energiemärkte in Europa sind durch den gut funktionierenden Gasbinnenmarkt eng verflochten. Daher ist eine enge EU-weite Abstimmung und Koordination entscheidend. Mit Blick auf eine drohende Verschärfung der Gasliefersituation in vielen Mitgliedstaaten brauchen wir eine gemeinsame europäische Kraftanstrengung.
 
Es ist gut, dass die Bundesregierung bereits seit März im Austausch mit der Energiewirtschaft und der Industrie alle Handlungsoptionen prüft und Vieles bereits umgesetzt wird. Es wurden Lieferverträge mit anderen Lieferländern abgeschlossen, Regelungen zur Speicherbefüllung beschlossen, die Entscheidung für den Bau von LNG-Terminals gefällt, mit dem Energiesicherungsgesetz Mechanismen geschaffen, um Liquiditätsengpässe bei Energieversorgern zu vermeiden. Klar ist: Die Energie-Versorgungssicherheit wird mit Blick auf die nächsten Jahre gemeinsam mit der Bekämpfung des Klimawandels das bestimmende Thema auf der politisch Agenda.“

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