„Das Jahr 2020 war ein schlechtes Jahr für die deutsche Wirtschaft. Die Bekämpfung der Corona-Pandemie hat es erforderlich gemacht, große Bereiche von Handel, Gastronomie und Dienstleistungen vorübergehend zu schließen, der internationale Handel wurde erschwert und die Industrieproduktion sowie die Beschäftigung sind gesunken. Umso wichtiger ist es jetzt, mit klugen Investitionen der Wirtschaft wieder Anschub zu geben.
Eine große Rolle spielt hier die Energiewirtschaft. Mit Fortschreiten der Energiewende wird unsere Branche zu einem immer wichtigeren Wachstumsmotor und Innovationsträger für die gesamte Volkswirtschaft. Flankiert von den richtigen Rahmenbedingungen kann der Ausbau und der Einsatz der Erneuerbaren Energien in den verschiedenen Sektoren Arbeitsplätze schaffen und den Wirtschaftsstandort Deutschland stärken.
Eine Studie von EY im Auftrag des BDEW im vergangenen Jahr hat gezeigt, dass die bis 2030 notwendigen Energiewende-Maßnahmen Investitionen der Wirtschaft in Höhe von insgesamt 320 Milliarden Euro auslösen. Das käme nicht nur der Energiewirtschaft, sondern auch zahlreichen anderen Branchen zu Gute – von der Bauwirtschaft über den Maschinenbau bis hin zum Dienstleistungssektor. Zusätzlich sichern und schaffen diese Investitionen rund 270.000 Jobs.
Bei Investitionen der Energiewirtschaft verbleibt zudem ein großer Teil der Bruttowertschöpfung im betreffenden Bundesland oder sogar der unmittelbaren Region und sorgt dort für Wachstum und Arbeitsplätze. So sichert laut der EY-Analyse etwa der Bau von einem Gigawatt Windenergie an Land rund 13.500 Jobs – gut ein Drittel davon in den Standortregionen. Hinzu kommen in der Analyse nicht berücksichtigte dauerhafte Effekte durch Betrieb und Wartung der Anlagen und Steuereinnahmen.
Investitionen in die Energiewende lohnen sich also doppelt: Sie tragen nicht nur zu einer sauberen Energiewelt und damit zum Kampf gegen den Klimawandel bei, sondern schaffen auch ganz konkret Wertschöpfung, Arbeitsplätze und Wirtschaftswachstum in der Region.
Die Bundesregierung hat in ihrem Konjunkturprogramm im Sommer bereits einen Schwerpunkt auf Energie und Klima gelegt und damit wichtige Weichen für den wirtschaftlichen Wiederaufschwung nach der Krise gestellt. Nun gilt es, diesen Weg weiterzugehen und weitere Hemmnisse für den Ausbau der Erneuerbaren Energien, die Elektromobilität und den Hochlauf von Wasserstoff aus dem Weg zu räumen. Das kann auch der Gesamtwirtschaft die aktuell so dringend benötigten konjunkturellen Impulse geben.“