Der Einsatz von Erdgas nimmt auch 2017 in Deutschland weiter zu: In den ersten sechs Monaten waren es mit 516 Milliarden Kilowattstunden über 3 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum (500 Mrd. kWh). Das zeigen erste Berechnungen des BDEW. Bemerkenswert ist diese Entwicklung vor dem Hintergrund, dass im ersten Halbjahr 2016 bereits ein starker Anstieg des Erdgasverbrauchs um 11 Prozent zu verzeichnen war.
Gründe für den ungebrochenen Anstieg des Erdgasverbrauchs im ersten Halbjahr 2017: Neben der Witterung schlug vor allem der vermehrte Einsatz von Erdgas für die Strom- und Wärmeerzeugung in klimaschonende Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen zu Buche. Denn mit der Novelle des Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetzes (KWKG) im vergangen Jahr wurden die Konditionen für KWK-Bestandsanlagen verbessert. "Das hat den Boden dafür bereitet, dass hocheffiziente erdgasbetriebene KWK-Anlagen wieder verstärkt zum Einsatz kommen. Damit leisten die KWK-Anlagen einen wichtigen Beitrag für die Erreichung der Klimaschutzziele 2020 sowie für eine effiziente, klimaschonende Wärme- und Stromversorgung", sagte hierzu Stefan Kapferer, Vorsitzender der BDEW-Hauptgeschäftsführung.
Auch beim Stromverbrauch ist ein Anstieg zu verzeichnen: Mit 282 Mrd. kWh lag er 1,6 Prozent über dem Vorjahreswert (1. Halbjahr 2016: 277 Mrd. kWh). Gründe hierfür sind unter anderem die Witterungseinflüsse zu Beginn des Jahres sowie die positive konjunkturelle Entwicklung.