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BDEW-Umfrage zur Wahrnehmung von Erdgas:

Meinungsbildner sehen grünes Potenzial von Erdgas

Befragte betrachten Gas als technisch sicheren, komfortablen und sauberen Energieträger / Mehrheit erwartet steigende Energiewende-Kosten

Erdgas kann grundsätzlich "grüner", also umweltschonender und erneuerbarer gestaltet werden und wird auch in Zukunft eine wichtige Rolle in der Energieversorgung in Deutschland einnehmen. Das sind zwei zentrale Ergebnisse einer Befragung der forsa Politik- und Sozialforschung GmbH im Auftrag des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW). Im Rahmen der Untersuchung wurden insgesamt 254 Meinungsbildner aus den Bereichen Politik, Medien, Wissenschaft und der Zivilgesellschaft danach gefragt, wie sie den Energieträger Erdgas wahrnehmen, welche Bedeutung ihm für die zukünftige Energieversorgung beigemessen wird und welche Potenziale gesehen werden.

Als Vorzüge von Erdgas werden vor allem seine vergleichsweise umweltschonenden Eigenschaften, die hohe Flexibilität und die Verfügbarkeit genannt. Etwa 60 Prozent in allen Befragtengruppen meinen, dass Erdgas grundsätzlich "grüner" gestaltet werden kann - genannt werden dabei auch die Möglichkeiten von Bio-Erdgas und der Power-to-Gas-Technologie. Insgesamt wird Erdgas von allen Meinungsbildnern vor allem als technisch sicherer, komfortabler und sauberer Energieträger wahrgenommen. Dabei zeigt sich allerdings in den Anwendungsfeldern ein deutliches Gefälle: Während eine große Mehrheit in allen Befragtengruppen Erdgas eine große Bedeutung bei der industriellen Anwendung und der Wärmeerzeugung beimisst, schreibt nur die Hälfte der Befragten Erdgas bei der Erzeugung von Strom und lediglich ein Fünftel oder weniger bei der Mobilität eine große Bedeutung zu.

"Die Ergebnisse zeigen, dass Meinungsbildner in Deutschland grundsätzlich positiv auf den Energieträger Gas blicken. Wir müssen als Branche das grüne Potenzial von Gas noch stärker herausstellen und die technischen Möglichkeiten noch deutlicher hervorheben", sagte Stefan Kapferer, Vorsitzender der BDEW-Hauptgeschäftsführung, heute in Berlin. Deshalb habe die Branche vor Kurzem die von zwölf Branchenverbänden getragene Erklärung "CO2-Emissionen reduzieren: Konkrete Schritte der Gaswirtschaft" veröffentlicht. Sie zeigt konkrete Maßnahmen der Branche auf und stellt die Potenziale in den verschiedenen Sektoren dar. "Es ist zwar erfreulich, dass die Politik Erdgas eine wichtige Rolle beimisst. Die Politik sollte allerdings entsprechend ihrer eigenen Einschätzung handeln und noch immer bestehende Hemmnisse etwa bei der Nutzung von Biomethan oder bei Power-to-Gas-Anlagen beseitigen. Und wir müssen endlich das ungenutzte CO2-Einsparpotenzial im Wärmemarkt heben. Dafür brauchen wir eine Modernisierungsoffensive in Form der steuerlichen Absetzbarkeit von Investitionen in CO2-sparende und effiziente Heizungstechnik. Dabei müssen CO2 -Vermeidungskosten als technologieneutraler Maßstab für die Bewertung von CO2- Minderungsmaßnahmen etabliert werden." Auch die bestehende Förderstruktur müsse optimiert werden: Wichtiger Baustein der Energiewende im Wärmemarkt seien stetige und diskriminierungsfrei gestaltete Förderprogramme zur Markteinführung von innovativen Systemen, Erneuerbaren Energien und zur energetischen Sanierung. Neben den wesentlichen Programmen zum energetischen Bauen und Sanieren sollten temporäre Marktanreizförderungen die Markteinführungsphase innovativer Produkte oder Technologien, beispielsweise von Brennstoffzellen, zeitlich begrenzt begleiten, so Kapferer.

Dass die beschlossene Energiewende in Deutschland auf Basis der Erneuerbaren Energien wie geplant gelingen wird, glaubt mit den Politikvertretern vor allem die Gruppe, die sie auch beschlossen hat. Von den drei anderen Meinungsbildnergruppen glaubt jeweils mehr als die Hälfte an das Gelingen der Energiewende. Allerdings sind in diesen drei Gruppen die Skeptiker deutlich stärker vertreten - insbesondere unter den Journalisten. Alle vier Befragtengruppen sind mehrheitlich der Ansicht, dass die Energiekosten im Zuge der Energiewende für den Verbraucher langfristig steigen werden.

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