„Es ist richtig, dass die Bundesnetzagentur die bestehende Netzentgeltsystematik in den Blick nimmt. Zwar ist der Strom in ganz Deutschland der gleiche. Gerade in Regionen, in denen viel erneuerbarer Strom erzeugt wird, müssen die Menschen aber häufig höhere Netzentgelte zahlen als in anderen Regionen, obwohl dort die Hauptlast der Energiewende gestemmt wird. Das ist nicht gerecht und kann auch die Akzeptanz der Energiewende schmälern.
Die von der Bundesnetzagentur vorgeschlagene Umwälzung der Mehrkosten ermöglicht eine sachgerechte Entlastung für Netzbetreiber sowie Kundinnen und Kunden in Regionen mit einem besonders hohen Erneuerbaren-Ausbau. Besonders positiv ist, dass bei den Vorschlägen auch die zeitnahe und praxissichere Umsetzung im Fokus steht, etwa in Bezug auf die pauschalen Ansätze und Abwicklungsfragen.
Gleichzeitig müssen viele zentrale Fragen erst noch im weiteren Prozess geklärt werden. Insbesondere sind Anreize zur Zersplitterung von Netzen zu vermeiden. Mit Blick auf den weiteren Zeitplan muss die Bundesnetzagentur außerdem darauf achten, die Rahmenbedingungen für die Branche bis spätestens Mitte des Jahres festzuzurren. Denn für eine Umsetzung des neuen Mechanismus ab Januar 2025 benötigen Übertragungs- und Verteilnetzbetreiber frühzeitig Klarheit.
Wir werden die Vorschläge der Bundesnetzagentur genau prüfen. Aufgrund der hohen Komplexität und der Gefahr von Fehlsteuerungen darf es hier keine Schnellschüsse geben. Eine effiziente und praktische Umsetzung durch die Netzbetreiber muss gewährleistet sein.“