Deutschland steht vor der großen Herausforderung, bis 2045 klimaneutral zu werden. Vor diesem Hintergrund haben die Verbände der Energiewirtschaft BDEW Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e. V., DVGW Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e. V. und Zukunft Gas e. V. in den vergangenen Monaten in einem intensiven Prozess mit ihren Mitgliedsunternehmen und externen Stakeholdern einen Transformationspfad hin zur Klimaneutralität entworfen.
Mit Blick auf ein klimaneutrales Energiesystem der Zukunft entwickelt sich die Gasbranche weiter in Richtung Wasserstoffwirtschaft. Die deutsche Gaswirtschaft steht uneingeschränkt hinter den nationalen und europäischen Klimaschutzzielen und wird ihren Beitrag zur Zielerreichung leisten. Für die Unternehmen der Gaswirtschaft bedeutet das, die Erzeugung, den Import, den Transport, die Speicherung, die Verteilung und den Vertrieb neuer Gase nachhaltig und zukunftssicher auszugestalten.
„Gemeinsam mit unseren Mitgliedsunternehmen haben wir in den vergangenen Monaten diesen Transformationspfad entworfen. Neue Gase, also erneuerbare und dekarbonisierte Gase, wie Biogas, Wasserstoff und seine Derivate, werden uns auf dem Weg zur Klimaneutralität helfen und die Abhängigkeit von fossilen Energieimporten verringern“ erläutert Dr. Kirsten Westphal, Mitglied der Hauptgeschäftsführung beim BDEW Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e. V. „Speicherfähige neue Gase und erneuerbare Stromerzeugung bilden in der klimaneutralen Energiewirtschaft der Zukunft gemeinsam ein resilientes Energiesystem. Dazu gehören die Vorhaltung alternativer Lösungen, rasche Reaktions- und Regenerationsfähigkeit im Belastungsfall und ausreichend bemessene Infrastruktur“, so Westphal weiter.
Ein wesentlicher Faktor für einen erfolgreichen Transformationsprozess des Energiesystems bildet dabei nach den Worten von Prof. Dr. Gerald Linke, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches e. V. (DGWV) die Gasnetzinfrastruktur: „Die Kernaufgabe der nächsten Jahre wird die Umstellung von bestehenden Infrastrukturen auf neue Versorgungsaufgaben sein. Der Ausgangspunkt für die zukünftigen Netze und Speicher für neue Gase ist die Gasinfrastruktur. Das heute rund eine halbe Million Kilometer lange Leitungsnetz ist bereit, Gase hin zu den Anwendungen in Industrie und Wärme zu transportieren. Die stahlbasierte Gasleitungsinfrastruktur kann zu 100 Prozent Wasserstoff aufnehmen. Unsere Untersuchungen zeigen darüber hinaus, dass die neuen Gase in ausreichenden Mengen und zu tragbaren Kosten verfügbar sein können, wenn die politischen Weichen entsprechend gestellt werden“, erklärt Linke.
Dr. Timm Kehler, Vorstand von Zukunft Gas e. V., macht deutlich, dass die Gaswirtschaft ihre Transformation nicht allein planen und umsetzen könne, sondern dies vielmehr das Ergebnis engen und partnerschaftlichen Austauschs mit allen relevanten Akteuren sein müsse: „Wir haben die unbedingte Ambition, den Umbau des Gassystems technisch und unternehmerisch umzusetzen. Als Gas- und Wasserstoffwirtschaft stehen wir Politik, Kunden und Gesellschaft als kompetenter und starker Partner mit Know-how, internationalem Netzwerk und Gestaltungswillen für die Erreichung der Klimaziele zur Seite. Mit dem Transformationspfad der Branche leisten wir einen Beitrag zur Mammutaufgabe, vor der wir als Gesellschaft stehen. Dabei gilt: Die Gaswirtschaft wird zur Wasserstoffwirtschaft und stärkt so die Resilienz der Energiewende.”
Die Broschüre „Wege zu einem resilienten und klimaneutralem Energiesystem – Transformationspfad neue Gase 2045“ Sie hier.
Über den BDEW
Der BDEW Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e. V., Berlin, und seine Landesorganisationen vertreten über 1.900 Unternehmen. Das Spektrum der Mitglieder reicht von lokalen und kommunalen über regionale bis hin zu überregionalen Unternehmen. Sie repräsentieren rund 90 Prozent des Strom- und gut 60 Prozent des Nah- und Fernwärmeabsatzes, 90 Prozent des Erdgasabsatzes, über 90 Prozent der Energienetze sowie 80 Prozent der Trinkwasser-Förderung und rund ein Drittel der Abwasser-Entsorgung in Deutschland.
Über den DVGW
Der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches e. V. (DVGW) fördert das Gas- und Wasserfach mit den Schwerpunkten Sicherheit, Hygiene und Umweltschutz. Mit seinen über 13.600 Mitgliedern erarbeitet der DVGW die allgemein anerkannten Regeln der Technik für Gas und Wasser. Klimaneutrale Gase und insbesondere der Zukunftsenergieträger Wasserstoff sind in der Arbeit des DVGW von besonderer Bedeutung. Der DVGW ist die im Energiewirtschaftsgesetz benannte Institution für Wasserstoffinfrastrukturen. Der Verein initiiert und fördert Forschungsvorhaben und schult zum gesamten Themenspektrum des Gas- und Wasserfaches. Darüber hinaus unterhält er ein Prüf- und Zertifizierungswesen für Produkte, Personen sowie Unternehmen. Die technischen Regeln des DVGW bilden das Fundament für die technische Selbstverwaltung und Eigenverantwortung der Gas- und Wasserwirtschaft in Deutschland. Sie sind der Garant für eine sichere Gas- und Wasserversorgung auf international höchstem Standard. Der gemeinnützige Verein wurde 1859 in Frankfurt am Main gegründet. Der DVGW ist wirtschaftlich unabhängig und politisch neutral. Mit neun Landesgruppen und 62 Bezirksgruppen agiert der DVGW auf lokaler sowie überregionaler Ebene und ist in der ganzen Bundesrepublik vertreten. Themen mit bundesweiter oder europäischer Dimension werden durch die Hauptgeschäftsstelle in Bonn mit Büros in Berlin und Brüssel abgedeckt. www.dvgw.de
Über Zukunft Gas
Zukunft Gas e. V. ist die Stimme der deutschen Gas- und Wasserstoffwirtschaft. Der Branchenverband bündelt die Interessen der Mitglieder und tritt gegenüber Öffentlichkeit, Politik sowie Verbraucherinnen und Verbrauchern auf. Gemeinsam mit den Mitgliedsunternehmen setzt sich der Verband dafür ein, dass die Potenziale von Wasserstoff, Biogas und Erdgas sowie der bestehenden Gasinfrastruktur genutzt werden, informiert über die Chancen und Möglichkeiten, die gasförmige Energieträger für unsere Gesellschaft bieten und treibt die Transformation der Gasbranche hin zu neuen Gasen voran. Getragen wird der Verband von führenden Unternehmen der Gas- und Wasserstoffwirtschaft. Weitere Branchenverbände und die Heizgeräteindustrie unterstützen Zukunft Gas als Partner.
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Charlie Grüneberg
Pressesprecher
Zukunft Gas e. V.
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