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BDEW-Pressestatement zum Energieministerrat

„Verdopplung der Sanierungsrate muss mit flankierenden Maßnahmen sozialverträglich gestaltet werden und braucht deutlich mehr Fachkräfte“

Der Energieministerrat will am heutigen Freitag seine Position zur „Renovation Wave“-Strategie der EU-Kommission beschließen, um die Energieeffizienz im Gebäudesektor bis 2030 zu erhöhen. Unter anderem soll die Sanierungsrate von derzeit unter einem Prozent auf zwei Prozent anwachsen. Hierzu erklärt die Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, Kerstin Andreae: 

„Um die gerade noch einmal angehobenen Klimaziele zu erreichen, müssen jetzt alle Hebel in Bewegung gesetzt werden. Der Gebäudebestand bietet noch großes Potenzial zur Einsparung von CO2. Wir brauchen daher dringend eine Modernisierungsoffensive im Wärmemarkt, die Sanierungsrate ist aktuell viel zu niedrig. Hier setzt die „Renovation Wave“-Strategie an und sendet zur rechten Zeit ein wichtiges Signal für eine entschlossenere europäische und nationale Gesetzgebung im Gebäudebereich. 

Die geplante Verdoppelung der Sanierungsrate in den kommenden neun Jahren wirkt in zweierlei Hinsicht positiv: Sie hilft dem Klima und der Konjunktur. Wenn wir die Klimaziele im Gebäudesektor erreichen wollen, ist die Dekarbonisierung des Gebäudebestands ein wesentlicher Hebel. Gleichzeitig wirkt eine derartige Steigerung von Sanierungsprojekten als Konjunkturmotor. Wichtig ist, dass hierbei die unterschiedlichen Anforderungen der Gebäude, aber auch der Eigentümer und Bewohner berücksichtigt werden. 

So ist beispielsweise die Beheizungsstruktur in Deutschland seit jeher vielfältig und auch für die CO2-neutrale Wärmeversorgung der Zukunft gibt es nicht die eine Lösung. Je nach Lage und Gebäudestruktur bieten sich Wärmepumpen, Fern- und Nahwärmenetzen oder auch Gasheizungen an, die sukzessive mit klimaneutralen Gasen betrieben und teilweise mit Solarthermie kombiniert werden. Wir brauchen daher für jedes Gebäude wirksame und passgenaue Lösungen, die das Gesamtsystem Gebäude berücksichtigen.

Dabei muss auch darauf geachtet werden, dass die notwendigen Maßnahmen von Gebäudeeigentümern und Mietern finanziell geschultert werden können. Andernfalls verlieren wir sehr schnell die Akzeptanz in der Bevölkerung. CO2-Vermeidungskosten sollten als Maßstab angesetzt werden.

Für die Umsetzung vor Ort braucht es aber nicht nur finanzielle Mittel, sondern auch Manpower. Wir dürfen daher nicht aus den Augen verlieren, dass wir aus dem Handwerk und dem Gewerbe Unterstützung und Fachkräfte brauchen, die heute so noch nicht verfügbar sind. Die Gewinnung von Nachwuchs in den technischen Berufen muss Priorität haben.“

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