Die Wasserwirtschaft in Deutschland hat nach vorläufigen Angaben des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) im Jahr 2014 insgesamt etwa 7,3 Milliarden Euro investiert. "Diese sehr hohen Investitionen machen die Wasserwirtschaft zu einem bedeutenden beschäftigungs- und umweltpolitischen Motor", sagte Martin Weyand, BDEW-Hauptgeschäftsführer Wasser/Abwasser heute in Berlin.
Die Trinkwasserversorger investierten 2014 rund 2,5 Milliarden Euro in die kontinuierliche Instandhaltung ihrer Anlagen und in den Ausbau und die Erneuerung ihrer Infrastruktur. Auf diesem Niveau werden die Wasserversorger nach einer BDEW-Prognose auch in den kommenden Jahren investieren. "Die hohen Investitionen machen sich bezahlt: Deutschland hat mit knapp sieben Prozent die geringsten Wasser-Verluste in Europa", so Weyand. Im Unterschied dazu lägen sie beispielsweise in England und Frankreich bei über 20 Prozent. Die Länge des Trinkwassernetzes in Deutschland beträgt nach BDEW-Angaben insgesamt etwa 530.000 Kilometer. Der durchschnittliche Wassergebrauch pro Einwohner und Tag liegt bei derzeit 121 Litern. Gegenüber dem Jahr 1990 bedeutet dies einen Rückgang um 17,7 Prozent.
Die Abwasserwirtschaft in Deutschland hat 2014 insgesamt rund 4,8 Milliarden Euro für Instandhaltung und Erneuerung aufgewendet. Gegenüber 2013 bedeutet dies eine Steigerung der Investitionen um 200 Millionen Euro. "Auch die Investitionen in der Abwasserwirtschaft bewegen sich seit Jahren auf einem konstant hohen Niveau", so Weyand.
98 Prozent der kommunalen Abwässer in Deutschland werden mit dem höchsten EU-Standard behandelt, dies ist die biologische Behandlung mit Zusatzverfahren wie zum Beispiel der Nitrifikation (Quelle: Statistisches Bundesamt 2013). Die kommunalen Kläranlagen in Deutschland erreichten 2013 einen durchschnittlichen Abbaugrad von 81 Prozent für Stickstoff und von 91 Prozent für Phosphor (Quelle: 26. DWA-Leistungs-vergleich 2014). Das öffentliche deutsche Abwasserkanalnetz ist über 576.000 km lang, wobei Mischwasserkanäle überwiegen. Hinzu kommen rund 72.000 Regenentlastungsanlagen.