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BDEW-Umfrage zur Europawahl:

Wunsch nach mehr europäischer Zusammenarbeit in der Energie- und Klimapolitik

Mehrheit der Befragten meint: Energiewende stärkt die Wirtschaft in Europa

Die Deutschen wünschen sich mehr europäische Zusammenarbeit in der Klimapolitik. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage des Marktforschungsinstitut Prolytics im Auftrag des BDEW zur Europawahl hervor. Auf die Frage „Sollte Europa in den Bereichen Energiewende und Klimaschutz stärker zusammenarbeiten, oder sollte dies jedes Land für sich allein angehen?“ sprachen sich 74 Prozent der Befragten für eine stärkere Zusammenarbeit aus. Nur 22 Prozent würden es befürworten, wenn dies jedes Land für sich allein vorantriebe. Insbesondere beim Ausbau von Windenergieanlagen auf See und der Vernetzung der Stromleitungen in Europa wünschen sich die Deutschen laut der Umfrage mehr Kooperation.

Gut die Hälfte der Befragten geht zudem davon aus, dass die Energiewende Europas Wirtschaft stärkt. Gefragt nach ihrer Erwartung an die wirtschaftliche Entwicklung in Europa, antworteten 51 Prozent „Die Energiewende wird Europa bei Energiewendetechnologien führend machen und für steigende Exporte sorgen“.  30 Prozent glauben, dass die Energiewende Europas Wettbewerbssituation eher verschlechtern wird.

Bei den Auswirkungen der europäischen Zusammenarbeit auf die Energiekosten sind die Befragten hingegen geteilter Meinung. So führt eine engere Zusammenarbeit in Europa nach Meinung von mehr als einem Drittel der Befragten zu niedrigeren Energiekosten, allerdings befürchtet auch fast ein Drittel steigende Energiekosten.

Die Aktivitäten der Europäischen Union zur Sicherung der Energieversorgung in der Energiekrise sind von den Bürgerinnen und Bürger offenbar nur in geringem Maße wahrgenommen worden. Zwar gaben 30 Prozent der Befragten an, dass die Zusammenarbeit der europäischen Länder die Energiekrise in den vergangenen zwei Jahren gelindert hat. Mehr als ein Drittel sieht jedoch keinen Einfluss. 25 Prozent sind der Meinung, dass diese einen negativen Einfluss hatte.

Trotz dieser Skepsis mit Blick auf die vergangenen zwei Jahre wünschen sich die Befragten sehr deutlich mehr Zusammenarbeit mit Blick auf die Sicherung der Energieversorgung in Europa. So gaben mehr als zwei Drittel an, Europa sollte „eher gemeinsam für Versorgungssicherheit sorgen“. Nur rund jeder Vierte antwortete „dies sollte jedes Land für sich allein tun“.

„Es ist ein starkes Signal, dass die Mehrheit der Befragten hinter einer engen europäischen Zusammenarbeit steht“, sagt Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. „Die Energiewende schaffen wir nur gemeinsam in einer starken Europäischen Union. In den kommenden Jahren werden wir mehr denn je auf die europäische Zusammenarbeit angewiesen sein. Denn die Herausforderungen, vor denen wir stehen, sind riesig: Wir müssen die Energiewende weiter vorantreiben, unsere Energieversorgung resilienter gestalten und unseren Wirtschaftsstandort zukunftsfähig zu machen. Diese Aufgaben lassen sich nur gemeinsam lösen. Eine Rückkehr zu einem rein nationalstaatlichen Handeln wäre nicht nur für unsere Gesellschaft, sondern auch für unsere Energieversorgung und unseren Wirtschaftsstandort ein großer Rückschritt.“

Auch zu einer sicheren und günstigen Energieversorgung trage die Zusammenarbeit in der Europäischen Union bei, erklärt Andreae: „Dem europäischen Binnenmarkt und der europäischen Solidarität ist es zu verdanken, dass wir die Energiekrise nach dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine den Umständen entsprechend gut überstanden haben, die Preise während der Krise nicht noch stärker gestiegen und inzwischen wieder deutlich gesunken sind. Er macht die Energieversorgung nachweislich sicherer und günstiger und ist Garant für die internationale Wettbewerbsfähigkeit Europas. Es muss deshalb auch für die neue EU-Kommission Handlungsmaxime sein, den Energiebinnenmarkt zu wahren und zu stärken.“

 

Die vollständige BDEW-Umfrage zur Europawahl finden Sie hier.

Die Broschüre „Energie in Europa - Handlungsempfehlungen der deutschen Energiewirtschaft für die Legislaturperiode 2024 - 2029“ finden Sie hier.

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