Erstmals seit 2018 lieferte die Wasserkraft in einem Januar rund 2 Milliarden Kilowattstunden (kWh) Strom, davon fast 93 Prozent aus Laufwasserkraftwerken. Das entspricht einem Plus von 34 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Insgesamt deckte Strom aus Wasserkraft damit im Januar vier Prozent des deutschen Bruttostromverbrauchs. Die erhöhte Stromerzeugung aus Wasserkraft zeichnete sich bereits seit November 2023 ab und wird sich voraussichtlich in den nächsten Monaten fortsetzen.
Hauptgrund für den Anstieg sind die seit Oktober durchgängig überdurchschnittlichen Niederschläge, die die Pegelstände vieler zur Stromerzeugung genutzter Gewässer insbesondere in Bayern und Baden-Württemberg steigen ließen.
„Die Stromerzeugung aus Wasserkraft ist in Deutschland zwar ein kleiner, aber wichtiger Teil der Stromversorgung. Je nach Größe der Anlagen decken Wasserkraftwerke regional einen Teil der Grundlast. Denn im Gegensatz zu Wind- und Solarenergie ist die Stromproduktion aus Wasserkraft unabhängig von kurzfristigen Schwankungen der Wetterverhältnisse und liefert auch dann zuverlässig Energie, wenn der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint. Damit trägt sie in den Regionen zu einer zuverlässigen und steuerbaren Stromversorgung bei,“ erklärt Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. Als klimaneutraler und zuverlässiger Stromlieferant sei die Wasserkraft ein unverzichtbarer Baustein der Energiewende.
Laufwasserkraftwerke haben vor allem in Bayern (bis zu 16 Prozent) und Baden-Württemberg (etwa 8 Prozent) einen höheren Anteil am Strommix als der Bundesdurchschnitt.
Eine BDEW-Auswertung des Marktstammdatenregisters zeigt, dass Ende Januar 6.966 Laufwasserkraftanlagen mit einer Nettonennleistung von insgesamt 3.959 Megawatt (MW) in Betrieb waren. Die Spannbreite reichte von der Kleinstanlage mit weniger als 1 Kilowatt (kW) Leistung bis zum großen Flusskraftwerk mit 120 MW Leistung.