Im Jahr 2020 sind die Emissionen der Stromerzeugung deutlich gesunken. Wie vorläufige Berechnungen des BDEW zeigen, wurden in den ersten drei Quartalen dieses Jahres in der Stromerzeugung 36 Millionen Tonnen weniger CO2 ausgestoßen als im selben Zeitraum des Vorjahres. Dies bedeutet einen Rückgang von 22 Prozent.
Verantwortlich dafür sind zum einen der durch die Corona-Pandemie gesunkene Stromverbrauch der Industrie, zum anderen aber auch der gestiegene Beitrag Erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung. Auch die spezifischen Emissionen der Stromerzeugung sind gegenüber dem Vorjahr weiter gesunken: Wurden im Jahr 2019 noch 0,39 kg CO2 pro Kilowattstunde Strom ausgestoßen, waren es in diesem Jahr bislang nur 0,33 kg CO2/kWh.
Hochgerechnet auf das Kalenderjahr könnte die Minderung bei der Stromerzeugung laut der Berechnung bei einem saisonal üblichen Verlauf der Emissionen im Vergleich zum Jahr 1990 47 Prozent betragen. Der Großteil dieser Minderung wurde durch die Kraftwerke der Energiewirtschaft erbracht.
„Keine andere Branche hat es in den vergangenen Jahren geschafft, den CO2-Ausstoß so stark zu reduzieren wie die Energiewirtschaft. Allerdings ist uns bewusst, dass ein großer Teil des diesjährigen Rückgangs der Corona-Pandemie zuzuschreiben ist. Es ist klar, dass wir uns auf dem bislang Erreichten nicht auszuruhen können. Das gilt auch mit Blick auf die geplante Erhöhung des EU-Treibhausgas-Reduktionsziels auf 55 Prozent bis 2030“, sagt Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung.
„Aber: Auch andere Sektoren müssen ihren Beitrag leisten: Das Sorgenkind bleibt weiterhin der Verkehrssektor. In diesem Bereich gab es seit 1990 so gut wie keine Minderung der CO2-Emissionen.Hier sind E-Autos der Schlüssel. Die Energiewirtschaft steht bereit, mit der notwendigen Ladeinfrastruktur der Elektromobilität zum Durchbruch zu verhelfen. Im Wärmesektor, der im Jahr 2019 immerhin schon 42 Prozent Emissionsminderung gegenüber 1990 verzeichnete, gibt es noch erhebliches Einsparpotenzial. Deshalb brauchen wir eine konsequente Wärmewende.“