Mehr als 42 Millionen Wohnungen gibt es in Deutschland – und ein Großteil dieser Wohnungen stand schon, bevor der erste Mensch den Mond betrat: 51 Prozent aller Wohnungen sind vor 1970 erbaut worden, knapp ein Viertel sogar vor 1950. Nur 12 Prozent der Wohnung stammen aus diesem Jahrtausend. Für eine klimaneutrale Wärmeversorgung ist das eine Herausforderung.
„In der Wärmewende starten wir nicht auf einer grünen Wiese. Deutschland ist zu großen Teilen gebaut“, sagt Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. „Die große Herausforderung in der Wärmewende ist, den riesigen Gebäudebestand – vom Einfamilienhaus über den Wohnblock bis hin zum Einkaufzentrum – so umzubauen, dass klimaneutral geheizt werden kann.“
Es gelte deshalb, vorhandene Technologien und Infrastrukturen zu nutzen und weiterzuentwickeln. „Fast alle Technologien, die heute schon Wärme in die Gebäude bringen, sind in der Lage klimaneutral und grün zu werden – mit erneuerbarem Strom für Wärmepumpen, grüner Fernwärme und erneuerbaren und dekarbonisierten Gasen in den Gasleitungen. In der Wärmewende gibt es kein One-size-fits-all-Lösung. Ein Haus aus der Vorkriegszeit stellt völlig andere Anforderungen an die Wärmeversorgung als ein Neubau. Hier gilt es, die individuell beste Lösung zu finden. So kann die Wärmewende nicht nur erfolgreich, sondern vor allem auch ressourcenschonend und bezahlbar gelingen.“
Neben der Dekarbonisierung der Energieträger sei zudem ein eine Erhöhung der energetischen Sanierungsrate dringend notwendig, die mit rund einem Prozent jährlich aktuell viel zu niedrig sei.
Weitere Informationen, Zahlen und Grafiken zum Thema Wärmewende finden Sie in der BDEW-Pressemappe Wärmewende.