Fast 50 Prozent des in Deutschland im vergangenen Jahr verbrauchten Stroms stammten aus Erneuerbaren Energien. Bei Betrachtung des gesamten Energieverbrauchs fällt der Anteil der Erneuerbaren jedoch deutlich geringer aus. Rund 17 Prozent des sogenannten Primärenergieverbrauchs* wurden im Jahr 2020 wie auch im ersten Quartal 2021 durch Erneuerbare Energien gedeckt.
Der Großteil der im Jahr 2020 insgesamt in Deutschland verbrauchten 11.784 Petajoule Primärenergie entfällt noch immer auf fossile Energieträger, wie zum Beispiel Mineralöl (34 Prozent). Allein hierdurch fallen jährlich rund 250 Millionen Tonnen CO2-Emissionen an. Erdgas machte gut ein Viertel des Primärenergieverbrauchs aus (27 Prozent), Braun- und Steinkohle jeweils rund acht Prozent, Kernenergie sechs Prozent.
„Mit einem Anteil von rund fast 50 Prozent am Bruttostromverbrauch haben wir im Strombereich schon einen großen Teil der Wegstrecke bewältigt. Wir dürfen dabei aber nicht aus den Augen verlieren, dass die Energiewende nicht nur eine Stromwende, sondern auch eine Industrie-, Wärme- und Verkehrswende ist“, sagt Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. „Auch hier kommen neue Stromverbraucher hinzu, zum Beispiel Wärmepumpen, Elektrofahrzeuge und Power-to-X-Anlagen. Der konsequente Ausbau der Erneuerbaren ist die Grundvoraussetzung für deren Versorgung mit grünem Strom sowie die Produktion von grünem Wasserstoff.“
Vorschläge für den Ausbau der Erneuerbaren hat der BDEW kürzlich in seinen „Handlungsempfehlungen der Energiewirtschaft für die 20. Wahlperiode“ und seiner „PV-Strategie“ veröffentlicht.
*Der Energieverbrauch, genauer der Primärenergieverbrauch (PEV) eines Landes stellt die Summe der Energiegewinnung im eigenen Land, bereinigt um den Einfuhr-/ Ausfuhrsaldo und den Saldo von Ein- und Ausspeicherungen von Energie in Energiespeicher dar. Als Primärenergie werden alle Energien bezeichnet, die ohne vorherige Umwandlung in ihrer Ursprungsform vorhanden sind wie z. B. Windenergie, Braunkohle oder auch Kernenergie.