Energieversorger müssen seit einiger Zeit deutlich mehr für den Einkauf von Strom auf dem Großhandelsmarkt bezahlen. Seit zwei Jahren steigen die Preise an den Energiebörsen erheblich: Bezahlten die Unternehmen im Jahr 2016 für das Lieferjahr 2017 für eine Megawattstunde Strom durchschnittlich noch 33,51 Euro, mussten sie in diesem Jahr für Lieferungen 2019 bereits 50,56 Euro und mehr bezahlen (zeitweise lag der Wert sogar bei bis zu 69 Euro für eine Megawattstunde Strom). Die Beschaffungskosten sind für die Versorger damit im Durchschnitt um mehr als die Hälfte gestiegen. Die Stromvertriebe müssen also selbst höhere Kosten tragen. Es ist davon auszugehen, dass die deutlich steigenden Beschaffungskosten stärker durchschlagen als mögliche kleinere Entlastungseffekte bei anderen Bestandteilen des Strompreises.
Hinzu kommt ein weiterer Faktor: Die Preise für CO2-Emissionszertifikate steigen seit über einem Jahr deutlich. Der Preis für die Zertifikate ist in den vergangenen zwölf Monaten massiv gestiegen. Dies erhöht die Kosten für die Produktion von Strom. Während der Preis für ein Zertifikat lange bei 4 – 6 Euro lag, hat er sich im Verlauf des Jahres 2018 nahezu verdreifacht: Ein Zertifikat, das zum Ausstoß einer Tonne Kohlendioxid berechtigt, kostet derzeit knapp 20 Euro.
Zur Grafik: Entwicklung der Strompreise an der Leipziger "Energiebörse" EEX