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Di­gi­ta­li­sie­rung und IT-Si­cher­heit

Welche Rolle spielt die Di­gi­ta­li­sie­rung für die En­er­gie­wen­de und was tut die En­er­gie­wirt­schaft, um beides vor­an­zu­trei­ben?


Stand: März 2023


Inhalt


Welche Rolle spielt die Di­gi­ta­li­sie­rung für die En­er­gie­wen­de?

Die Di­gi­ta­li­sie­rung des En­er­gie­sys­tems ist ein zentraler Teil der En­er­gie­wen­de. Sie er­mög­licht uns, eine immer de­zen­tra­le­re und vo­la­ti­le­re Strom­er­zeu­gung zu steuern, den En­er­gie­ver­brauch ef­fi­zi­en­ter zu gestalten und Kun­den­wün­sche besser zu bedienen. Schon heute sind rund zwei Millionen de­zen­tra­le Er­zeu­gungs­an­la­gen in­stal­liert – die meisten davon mit schwan­ken­der Strom­pro­duk­ti­on. Und die Zahl der Anlagen zur Strom­er­zeu­gung aus re­ge­ne­ra­ti­ven En­er­gie­quel­len wird weiter massiv steigen. Das bedeutet, dass wir die Ver­tei­lung und Steuerung des Stroms neu or­ga­ni­sie­ren müssen. Ohne Di­gi­ta­li­sie­rung und künst­li­che In­tel­li­genz wird das nicht gehen. Die En­er­gie­wirt­schaft be­schäf­tigt sich deshalb sehr intensiv damit, wie große Da­ten­strö­me aus Ein­spei­sung, Smart Metering oder auch dem Netz­be­trieb gemanagt werden können.

Die digitale Trans­for­ma­ti­on ist zudem ein zentraler Treiber für Wachstum in der En­er­gie­wirt­schaft. Mit digitalen An­wen­dun­gen können die Un­ter­neh­men ihre Prozesse op­ti­mie­ren und neue Ge­schäfts­fel­der er­schlie­ßen.

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An welchen Stellen leistet die Di­gi­ta­li­sie­rung bereits heute einen Beitrag für die En­er­gie­wen­de?

Bereits heute finden digitale An­wen­dun­gen und Künst­li­che In­tel­li­genz (KI) in der En­er­gie­wirt­schaft an vielen Stellen Anwendung – von in­tel­li­gen­ten Systemen bei der Kun­den­in­ter­ak­ti­on bis hin zur op­ti­mier­ten Planung, Steuerung und Wartung von En­er­gie­an­la­gen und Netz­be­triebs­mit­teln. Damit sich bereits heute ver­füg­ba­re An­wen­dun­gen am Markt durch­set­zen können, sind wei­ter­ge­hen­de Angebote und un­ter­stüt­zen­de Maßnahmen vor allem auch für kleine und mittlere Un­ter­neh­men notwendig.

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Welche Rolle spielt Künst­li­che In­tel­li­genz in der En­er­gie­wirt­schaft?

Künst­li­che In­tel­li­genz (KI) ist ein zentrales Element der Wirt­schaft von morgen – und ein wichtiger Baustein für den nach­hal­ti­gen Umbau unseres En­er­gie­sys­tems. KI biete viele Po­ten­zia­le, um die En­er­gie­ver­sor­gung ef­fi­zi­en­ter zu gestalten und Kun­den­be­dürf­nis­sen besser gerecht zu werden. Bereits heute kann KI in der En­er­gie­wirt­schaft dafür ein­ge­setzt werden, um die Effizienz zu ver­bes­sern, Kunden besser zu bedienen, den CO2-Aus­stoß zu re­du­zie­ren und Ar­beits­pro­zes­se zu verändern. Der Einsatz von KI in der En­er­gie­wirt­schaft ist also nicht nur be­triebs­wirt­schaft­lich sinnvoll, sondern kann auch erheblich zum Erreichen der Kli­ma­zie­le beitragen. Die En­er­gie­wirt­schaft sollte ein Leit­sek­tor für den Einsatz von KI werden.

Die BDEW-Stu­die „Künst­li­che In­tel­li­genz für die En­er­gie­wirt­schaft“ liefert eine Ein­ord­nung und Hil­fe­stel­lung, wo und wie die Po­ten­zia­le von KI bereits heute in der En­er­gie­wirt­schaft nutzbar gemacht werden können.

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Welche Hemmnisse gibt es für die Di­gi­ta­li­sie­rung der En­er­gie­wirt­schaft?

Ein zentrales Problem bei der flä­chen­de­cken­den Anwendung von KI-Tech­no­lo­gi­en ist der Fach­kräf­te­man­gel. Bei der Gewinnung digital affiner Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter steht die En­er­gie­wirt­schaft in starker Kon­kur­renz mit anderen Branchen. Vor allem lokale En­er­gie­ver­sor­ger, abseits der urbanen Zentren, haben häufig Schwie­rig­kei­ten, ge­eig­ne­tes Personal zu finden. Neben neuen Aus­bil­dungs- und Stu­di­en­schwer­punk­ten besteht daher auch die Not­wen­dig­keit, neue Angebote zur Weiter- und Fort­bil­dung zu schaffen.

Notwendig sind zudem eine stärkere Förderung in­no­va­ti­ver Ent­wick­lun­gen durch die Politik und eine Bündelung be­ste­hen­der Angebote. Zudem sollten vor allem kleine und mittlere Un­ter­neh­men stärker in der Ein­füh­rung und Umsetzung digitaler Tech­no­lo­gi­en un­ter­stützt werden.

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Was sind in­tel­li­gen­te Mess­sys­te­me?

In­tel­li­gen­te Mess­sys­te­me sind moderne digitale Strom­zäh­ler, die den Strom­ver­brauch besser ver­an­schau­li­chen als kon­ven­tio­nel­le Strom­zäh­ler. Darüber hinaus können Ver­brauchs­da­ten au­to­ma­tisch an den Mess­stel­len­be­trei­ber über­mit­telt werden. Dies er­mög­licht die bessere Nutzung des Strom­net­zes sowie die weitere Senkung des En­er­gie­ver­brauchs insgesamt. Die Ein­füh­rung von in­tel­li­gen­ten Mess­sys­te­men ist ein wichtiger Beitrag zur En­er­gie­wen­de. Die in­tel­li­gen­ten Mess­sys­te­me in Deutsch­land zeichnen sich durch einen besonders hohen Standard von Da­ten­schutz und Da­ten­si­cher­heit aus.

Die En­er­gie­bran­che hat in den letzten Jahren bereits um­fang­reich in die Vor­be­rei­tun­gen für den Rollout in­tel­li­gen­ter Mess­sys­te­me in­ves­tiert. In­tel­li­gen­te Mess­sys­te­me sind ein wichtiger Schritt hin zur not­wen­di­gen Eta­blie­rung in­tel­li­gen­ter Strom­net­ze (Smart Grids).

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Was macht die En­er­gie­wirt­schaft, um sich vor Ha­cker­an­grif­fen zu schützen?

Durch die En­er­gie­wen­de werden Strom­net­ze und En­er­gie­an­la­gen immer de­zen­tra­ler, ver­netz­ter und digitaler. Damit steigt auch der Stel­len­wert der Cy­ber­si­cher­heit. Die Si­cher­heit in­for­ma­ti­ons­tech­ni­scher Systeme ist für die En­er­gie­wirt­schaft eine Dau­er­auf­ga­be höchster Priorität. Sie stellt sich dieser Her­aus­for­de­rung und wendet dem­entspre­chend eine Vielzahl von hohen recht­li­chen und bran­chen­in­ter­nen Si­cher­heits­stan­dards an. Auch deshalb zählt die deutsche En­er­gie­ver­sor­gung zu den si­chers­ten weltweit.

Bereits seit dem Jahr 2007 exis­tie­ren in der Branche bei­spiels­wei­se bran­chen­spe­zi­fi­sche tech­ni­sche und or­ga­ni­sa­to­ri­sche Emp­feh­lun­gen zur Si­cher­heit auf Grundlage in­ter­na­tio­na­ler Normen wie der ISO/IEC 27001, 27002 und 27019 sowie der um­fang­rei­chen Er­fah­run­gen der Betreiber Kri­ti­scher In­fra­struk­tu­ren.

Zu­sätz­lich zu diesen bereits be­ste­hen­den Bran­chen­emp­feh­lun­gen wurden im Zuge des IT-Si­cher­heits­ge­set­zes in Deutsch­land auch auf na­tio­na­ler Ge­setz­ge­bungs­ebe­ne ein­heit­li­che und strenge Si­cher­heits­stan­dards definiert. Durch sie werden Teile der vormals frei­wil­li­gen Bran­chen­emp­feh­lun­gen ver­pflich­tend vor­ge­schrie­ben sowie zu­sätz­lich strenge Zer­ti­fi­zie­run­gen nach na­tio­na­len und in­ter­na­tio­na­len Normen gefordert. Die deutsche En­er­gie­wirt­schaft hat hierzu in den letzten Jahren in enger Zu­sam­men­ar­beit mit dem Bundesamt für Si­cher­heit in der In­for­ma­ti­ons­tech­nik (BSI) eigene Standards ent­wi­ckelt und pflegt diese laufend, z.B. für virtuelle Kraft­wer­ke oder Fern­wär­me­net­ze.

Für Smart-Me­ter-In­fra­struk­tu­ren setzt das Bundesamt für Si­cher­heit in der In­for­ma­ti­ons­tech­nik (BSI) mit ver­pflich­ten­den tech­ni­schen Richt­li­ni­en hohe Standards. In­tel­li­gen­te Mess­sys­te­me (Smart Meter und Gateway) dürfen bei­spiels­wei­se nur dann eingebaut werden, wenn sie nach den spe­zi­el­len Kriterien des BSI zer­ti­fi­ziert wurden. Zudem erfolgen Da­ten­über­tra­gun­gen zwischen einem Netz­kno­ten (Gateway) und dem je­wei­li­gen Ad­mi­nis­tra­tor (zum Beispiel einem En­er­gie­ver­sor­ger) unter kryp­to­gra­phisch höchsten An­for­de­run­gen.

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Wie treibt die En­er­gie­wirt­schaft den Breit­band­aus­bau voran?

Schnelles Internet, stabile Leitungen und eine gute Netz­ab­de­ckung spielen auch für die En­er­gie­wen­de eine sehr wichtige Rolle. Aus diesem Grund sind auch zahl­rei­che Un­ter­neh­men der Energie- und Was­ser­wirt­schaft in diesem Feld aktiv und treiben ins­be­son­de­re den Ausbau der Glas­fa­ser­net­ze in Deutsch­land voran.

Der schnelle und flä­chen­de­cken­de Ausbau von hoch­leis­tungs­fä­hi­ger Te­le­kom­mu­ni­ka­ti­ons­in­fra­struk­tur hat aus Sicht der Energie- und Was­ser­wirt­schaft nicht nur eine hohe Bedeutung für das Wirt­schafts­wachs­tum, sondern stellt auch die Basis für die Ent­wick­lung neuer digitaler Ge­schäfts­mo­del­le und den Einsatz digitaler Tech­no­lo­gi­en dar. Diese sind ent­schei­dend für den Erfolg der En­er­gie­wen­de. Sie senken die Kosten des En­er­gie­sys­tems und leisten einen immer wich­ti­ge­ren Beitrag zu einem rei­bungs­lo­sen Betrieb. Um die grüne und digitale Trans­for­ma­ti­on auch in der Fläche vor­an­zu­trei­ben sind Un­ter­neh­men der Energie- und Was­ser­wirt­schaft in Vor­leis­tung gegangen und haben in diversen Regionen den Ausbau von hoch­leis­tungs­fä­hi­ger Te­le­kom­mu­ni­ka­ti­ons­in­fra­struk­tur vor­an­ge­trie­ben.

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