Die BDEW-Veröffentlichung „Konjunktur und Energieverbrauch“ enthält unter anderem zahlreiche aktuelle Monatsdaten, Fakten und Grafiken zur konjunkturellen Entwicklung, zum Strom- und Gasverbrauch, zur Stromerzeugung und den Preisentwicklungen im Großhandelsmarkt für Strom und Gas sowie der CO2-Preise im Emissionshandel.
- Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes im 1. Quartal 2025 zwar im Vergleich zum 4. Quartal 2024 um 0,2 % gewachsen, zum Vorjahresquartal ist allerdings ein Rückgang um 0,2 % zu verzeichnen.
- Die Industrieproduktion nahm im März erstmals seit Juli 2024 zu. Sie stieg um 2 % im Vergleich zum Vorjahresmonat, was allerdings auf den Kalendereffekt der Osterfeiertage zurückzuführen sein dürfte. In den energieintensiven Industriezweigen waren allerdings weiterhin Rückgänge zu beobachten. Besonders stark zeigten sie sich in der Stahlproduktion mit -13 %.
- Der Stromverbrauch normalarbeitstäglich lag im April mit 4,7 % deutlich unter Vorjahresniveau. Der Anteil der Erneuerbaren Energien bezogen auf den Stromverbrauch erreichte 55 %, 5 Prozentpunkte weniger als im Vorjahresmonat.
- Im April lag die Stromerzeugung in Deutschland unter dem Wert des Vorjahresmonats. Die Windstromerzeugung an Land und die Erzeugung aus Wasserkraft verzeichneten mit -38,2 % und -39,2 % wieder starke Rückgänge. Dem entgegen stand eine höhere Erzeugung aus Photovoltaik und aus fossilen Kraftwerken, insbesondere der Steinkohlekraftwerke.
- Der Stromaustauschsaldo war weiterhin positiv. Der Importüberschuss betrug im April 2,2 Mrd. kWh.
- Der Erdgasverbrauch ging vorläufigen Daten zufolge im Vergleich zum April des Vorjahres um 6,8 % auf 63,7 Mrd. kWh zurück. Die Ursachen lagen in der milden Witterung, der späten Lage der Osterfeiertage und konjunkturellen Effekten.
- Per Saldo wurden im April 7,9 Mrd. kWh Erdgas in Erdgasspeicher, die ans deutsche Netz angeschlossen sind, eingespeichert. Zum Monatsende waren die Speicher mit 81,3 Mrd. kWh befüllt, das entspricht einem Füllstand von 33,0 %.
- Im Februar 2025 wurden ersten Zahlen zufolge 17,0 Mrd. kWh Fernwärme (einschließlich Fernkälte) verbraucht. Das waren 21,2 % mehr als im Vorjahresmonat.
- Termin- und Spotmarktpreise entwickelten sich im April rückläufig. Im Mai lösten sich die Terminmarktpreise wieder von diesem Trend und liegen derzeit merklich über den Vormonatswerten.
Das Sonderthema der aktuellen Ausgabe ist eine Analyse der Stunden mit negativen Strompreisen im Spotmarkt: Deren Häufigkeit hat sich in den vergangenen Jahren deutlich erhöht und inzwischen aufgrund des Ausbaus der Photovoltaik stärker in die Sommermonate verschoben. Zudem zeigt sich eine höhere Konsistenz der Intervalldauern von zusammenhängenden Stunden mit negativen Preisen.