Drucken

Wie sieht moderne Schulkommunikation aus?

Die Bildungslandschaft in Deutschland ist in Bewegung: Die Schulen haben sich geöffnet. Sie entwickeln ihr eigenes Profil, legen Schwerpunkte fest, suchen nach Kooperationen. Da ist Unterstützung erwünscht.

Ein Blick auf die Homepages von Unternehmen und Verbänden macht deutlich: Die Zusammenarbeit von Schule und Wirtschaft hat Konjunktur. Dort gibt es Unterrichtsmaterialien zum kostenlosen Download, Lehrer können Newsletter abonnieren, Schüler können an Wettbewerben teilnehmen und ein Online-Bewerbungstraining absolvieren. 

Es geht nicht mehr nur um Materiallieferung im Sinne von „Schulinformation“, sondern um das Ausloten von neuen Akzenten und Formen der Zusammenarbeit. 

Eine gelungene Energiebildung setzt sich aus vielen Bausteinen zusammen

Lehrerfortbildung 

Lehrkräfte verfügen über Fachwissen und ihre Kernkompetenz ist es, dieses altersgerecht und auf eine konkrete Lerngruppe bezogen didaktisch umzusetzen. Strukturierte Lernprozesse brauchen Zeit und haben ihre eigene Dynamik. Deshalb findet Lernen in einem geschützten Raum statt. Was in der Schule aber oft fehlt, ist der Bezug zu den alltäglichen Anforderungen und Herausforderungen des Wirtschaftslebens. Dabei sind Veranstaltungen zu neuen technischen, ökonomischen und politischen Entwicklungen genauso gefragt wie Tipps zur Energieeffizienz oder auch Betriebsbesichtigungen. Wichtig ist, dass es sich nicht um reine Informationsveranstaltungen handelt, sondern dass schulspezifischen Fragestellungen ausreichend Platz eingeräumt wird.

Unterrichtsmaterial 

Auf der einen Seite geht es um gedruckte oder digitale Informationsmaterialien, die didaktisch aufbereitet sind. Hier geht es vor allem um Zahlen, Daten und Fakten, und um die Vermittlung von thematischen Zusammenhängen. Bei diesen Materialien muss immer unterschieden werden, ob wir uns an die Lehrkräfte (z.B. Lehrerheft) oder direkt an die Schüler (z.B. Schülerheft) wenden.

Auf der anderen Seite sind die Ausstattungsmaterialien, die das physikalisch-technische Experimentieren ermöglichen und unterstützen – also zum Beispiel Stromkabel, Batterien, Widerstände, Leuchtdioden etc.

Schülerwettbewerbe 

Raus aus den Klassenzimmern, rein in die Praxis: In Zusammenarbeit mit einem außerschulischen Partner aus Wirtschaft, Universität oder Verband erarbeiten Schülerteams Projekte, lassen diese von einer Fachjury begutachten und hoffen, einen der begehrten Preise zu ergattern. Dabei können technische, wissenschaftliche und gesellschaftliche Entwicklungen unter die Lupe genommen werden. Das Spektrum reicht vom Wissensquiz bis zur Forschungsaufgabe, vom Leistungsanreiz für ganze Schulklassen bis zur landesweit ausgelobten Förderung der Jahrgangsbesten.

Außerschulische Lernorte 

Den außerschulischen Aktivitäten wird in der aktuellen Diskussion um nachhaltiges Lernen ein besonderer Stellenwert eingeräumt. Für den Lernprozess ist die neue Umgebung ebenso wichtig wie der Perspektivwechsel. An außerschulischen Lernorten entsteht eine Reibung mit dem Schulalltag, der das Lernen enorm befördert. Dabei ist nicht jeder beliebige Ort ein außerschulischer Lernort. Aber jeder Ort kann zu einem Lernort werden, wenn der Aufenthalt dort in einen Lernprozess eingebunden ist. Der Besuch eines außerschulischen Lernortes muss vorbereitet, strukturiert, didaktisch eingebunden und nicht zuletzt nachbereitet werden. Es muss für die Lernenden transparent sein, wie und warum etwas erarbeitet wird. Und das jeweilige Lernziel muss entsprechend kontrolliert werden.

Schulpartnerschaften 

Nicht mit der Gießkanne fördern, sondern langfristige, gut verzahnte Zusammenarbeit entwickeln, lautet hier die Erfolgsformel. Die Partnerschaft zwischen einer konkreten Schule und einem Unternehmen vor Ort ermöglicht eine alltagsnähere Gestaltung des Unterrichts, indem beispielsweise mathematische, physikalische oder ökonomische Themen an Beispielen aus dem Unternehmen besprochen werden. Gleichzeitig werden neue Formen des Unterrichts gefördert, z.B. indem Projektunterricht gemeinsam mit Unternehmensvertretern entwickelt wird und der Unterricht dabei teilweise im Betrieb stattfindet. Ein Partnerbetrieb erleichtert es Schulen, Fachwissen von außen in den Unterricht einzubeziehen, etwa indem außerschulische Experten in den Unterricht geholt werden. Kurzum: ein solcher alltagsnaher spannenderer Unterricht ist die Folge einer Partnerschaft. Dadurch kann die Motivation der Schülerinnen und Schüler steigen: Sie verstehen den Sinn des Lernens besser, wenn er Ihnen von außerschulischen Praktikern aufgezeigt wird.

Genauso wie eine Schule Einblick in die Berufswelt erhält, gewinnen Unternehmensvertreter Einblicke in die Realitäten des schulischen Alltags und einen direkteren Bezug zur Lebenswelt der Jugendlichen. Daneben verbessern sich das Image und Akzeptanz des Betriebs durch das soziale Engagement im direkten Umfeld. Dabei profitieren Unternehmen nicht zuletzt von der hohen Glaubwürdigkeit, die Schulen in der Kommunikation gegenüber Schülerinnen und Schülern, Eltern und der Öffentlichkeit zukommt.

Angebote im Internet 

Was heute nicht im Netz ist, ist quasi nicht existent. Das gilt auch für das Lernen. In Bezug auf das Internet müssen grundsätzlich zwei Bereiche erschlossen werden: der Umgang mit der neuen Technologie und die Informationsbeschaffung. Die Angebote der Energieversorgungsunternehmen im Internet sind bunt und vielfältig. Die Unternehmen sprechen sowohl die Schülerinnen und Schüler in den unterschiedlichen Altersgruppen, wie auch die Lehrkräfte als Multiplikatoren an. Es gibt Lernangebote, aber auch vielfältige Unterstützungsangebote für den Unterricht. Die Unternehmen stellen eigene Angebote auf die Beine, sie kooperieren aber auch mit Bildungsinstitutionen. Das multimediale Lernangebot im Internet ist nur die eine Seite der Medaille. Vieles was sich hier findet, informiert über Angebote, die in der realen Welt, in der Schule im Unterricht, bei einer Betriebsbesichtigung, einem Projekttag, beim Experimentieren oder beim Spielen stattfindet. 

Insbesondere das Beispiel Internet zeigt, wie nah Chancen und Gefahren beieinander liegen, wie schwer die Balance zwischen Überflutung und nachhaltigem Lernen zu finden ist. Das Begreifen und Verstehen funktioniert nicht annähernd so schnell wie das Surfen im Internet. Und was die Lehrer betrifft: die Unterrichtsmaterialien müssen nicht nur downgeloaded, sondern auch gesichtet, auf ihre Tauglichkeit überprüft, in den jeweiligen Unterrichtsverlauf eingebaut und auf jede einzelne Klasse mit ihrer speziellen Lernsituation zugeschnitten werden.

Bei all der Vielfalt und der Qualität, die die Unternehmen bieten, muss immer wieder darauf hingewiesen werden: Schulen brauchen Planungssicherheit. Und Lehrer brauchen einen zeitlichen Vorlauf. Jedes Material, jede Besichtigung und jeder Wettbewerb muss auf seine Tauglichkeit für den jeweiligen Unterricht geprüft werden. Angebote – da sind sich alle Experten einig –, die inhaltlich und methodisch gemeinsam von Fachleuten aus der Wirtschaft und Pädagogen entwickelt wurden, sind die sinnvollste Unterstützung für nachhaltige Lernprozesse.

Best Practice

·  Bildungsengagement der DREWAG

·  LEW-Bildungsinitiative

·  RheinEnergie: Schule und Bildung

·  Bildungsförderung der DEW21

·  Schulkooperation der STAWAG

·  Erleben, verstehen, lernen mit der EWE

·  Vattenfall: Energiewissen für Schulen und Jugend

·  Das Bildungskonzept der Stadtwerke Bochum
Bildung mit Energie - RWE

Neue Materialien für den handlungsorientierten Unterricht

Wie sahen die Anfänge der Elektrizität und der Energiewirtschaft aus? Wie wird Erdgas gefördert und transportiert? Was ist ein Smart-Meter? Zu diesen und weiteren Fragen rund um das Thema Energie stellt der BDEW insgesamt 42 interaktive, dynamische pdf-Arbeitsblätter für den Unterricht kostenfrei zur Verfügung. Die Themen-Schwerpunkte sind:

  • Ökonomie der Energiewirtschaft
  • Erneuerbare Energien
  • Netze
  • Zukunft der Energie
  • Kraftwerke 
  • Naturwissenschaftliche Grundlagen

Mit den Materialien können Schülerinnen und Schüler selbstständig arbeiten. Kurze, einleitende Texte führen sie an das jeweilige Thema heran. Dann gilt es, Fragen zu beantworten oder digitale Schaubilder zu interpretieren. Mithilfe von Rechenaufgaben oder einem digitalen Energiedomino setzen sich die Schülerinnen und Schüler entdeckend, aktiv und handlungsorientiert mit dem jeweiligen Energiethema auseinander. Infotexte, Tipps und Erklärvideos bieten zusätzliche Fakten. Darüber hinaus stehen Musterlösungen bereit. 

Zu den interaktiven Arbeitsblättern

Suche