Die Finanzierung der Transformationsprojekte rückt immer stärker in den Fokus: Allein für die Energiewende rechnet der BDEW in seinem aktuellen Fortschrittsmonitor 2024 mit einem Investitionsbedarf von über 721 Milliarden Euro bis 2030 und 1,2 Billionen Euro bis 2035 in Deutschland. Dabei geht es insbesondere um den Ausbau erneuerbarer Energien, den erforderlichen Ausbau der Strom- und den Umbau der Gasnetze, die Dekarbonisierung des Wärmesektors und den Ausbau der Wasserstoffwirtschaft. Die erforderlichen Investitionen können nur gestemmt werden, wenn Energieunternehmen, Finanzwirtschaft und der Staat an einem Strang ziehen und alle Möglichkeiten der Finanzierung ausschöpfen. Die Mobilisierung von privatem Kapital ist hierbei von zentraler Bedeutung, um die Energiewende zu ermöglichen.
Um erste konkrete Lösungsansätze zu entwickeln, skizziert das vorliegende Konzeptpapier die Grundpfeiler für einen Eigenkapital stärkenden Energiewende-Fonds (EWF). Dieser Fonds soll bestehende Finanzierungsinstrumente ergänzen und als zusätzliches Werkzeug zur Finanzierung von Energiewendeprojekten dienen. Die Idee: Die Bereiche der Energiewende, die durch den EWF mitfinanziert werden sollen, werden durch den Investitionsbedarf der Energieunternehmen sowie die Investitionsstrategie und Risikobereitschaft der Investoren bestimmt.
Es steht fest: Ein einzelner Finanzierungsweg reicht nicht aus. Die Attraktivität und Wirkung eines EWF muss daher flankierend zwingend mit der Anpassung der regulatorischen Rahmenbedingungen unterstützt und gefördert werden. Energieunternehmen müssen daher alle Ihnen zur Verfügung stehenden Finanzierungsmöglichkeiten ausschöpfen. Dafür sind essenzielle Instrumente erforderlich, wie eine international attraktive Netzregulierung und direkte staatliche Zuschüsse, die insbesondere für Netzinvestitionen ausgebaut werden müssen. Solche Programme existieren teilweise bereits auf EU-Ebene.
Das Konzeptpapier wurde von den Spitzenverbänden der Energiewirtschaft, dem BDEW und dem VKU, in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft Deloitte erarbeitet und mit Vertreterinnen und Vertretern der Finanzwirtschaft diskutiert. Durch die Einbindung von Kapitalgebern, Energieunternehmen und Stadtwerken ist auch die Perspektive der relevanten Interessengruppen in die vorliegende Ausarbeitung eingeflossen. Es beschreibt den aktuellen Stand unserer Überlegungen und soll als Grundlage für weiterführende Diskussionen mit der Politik und anderen Stakeholdern sowie für die ersten Schritte der Umsetzung dienen.
Das Strategiepapier „Kapital für die Energiewende: Die EWF-Option“ mit konkreten Empfehlungen und Handlungsoptionen steht am Ende dieser Seite zum Download zur Verfügung.